ungewiss

WLAN an Schulen - Fortschritt oder Gefahr?

Einsatz der Funktechnologie umstritten
Von Marie-Anne Winter

Nicht alle sehen die zunehmende Verbreitung von WLAN-Hotspots mit Freude: Der Einsatz dieser Funktechnologie für den Internetzugang oder die Kommunikation mehrer Nutzer untereinander wird zunehmend auch an Schulen genutzt. In Großbritannien warnt nun die Professional Association of Teachers (PAT) vor dem Einsatz von WLAN-Netzwerken in Schulen, weil damit gesundheitliche Risiken verbunden seien, die derzeit noch niemand abschätzen könnte. Die PAT fordert angesichts der Tatsache, dass im Inselreich immer mehr Schulen auf WLAN-Vernetzung setzen, dass die gesundheitlichen Auswirkungen endlich gründlich untersucht werden. PAT-General-Sekretär Philip Parkin sagt: "Ich sage nicht, dass WLAN gefährlich ist, aber ich bin besorgt genug um zu fordern, dass die gesundheitlichen Auswirkungen untersucht werden müssen. Es gibt seitens der Wirtschaft sehr viel Druck, was ein Grund dafür sein könnte, dass in dieser Hinsicht noch nichts Nennenswertes passiert ist." Daher fordere die PAT eine vollständige wissenschaftliche Untersuchung der Auswirkungen von derartigen Funknetzen auf die menschliche Gesundheit.

Die PAT listet auf ihrer Internet-Seite zahlreiche Artikel auf, in denen auf eine mögliche Gefährdung von Schülern und Lehrern durch WLAN-Netze hingewiesen wird. Auch in Deutschland fordern immer mehr Lehrer- und Elternverbände entsprechende Untersuchungen bzw. den Verzicht auf den WLAN-Einsatz an Schulen. In einigen Bundesländern wird der Funk-Einsatz in der Schule ebenfalls eher skeptisch gesehen. Der bayrische Landtag beispielsweise rät Schulen von WLAN ab und empfiehlt die Installation von kabelgebundenen Netzwerken. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat sich gegen drahtlose Computernetze in hessischen Schulen ausgesprochen. Auf den Seiten des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) kann man den Fragenkatalog [Link entfernt] des Bayerischen Landtags zur Anhörung des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz zum Thema "Einfluss des Mobilfunks auf die menschliche Befindlichkeit" herunterladen. Das BfS selbst empfiehlt [Link entfernt] , herkömmliche Kabelverbindungen zu nutzen, sofern auf den Einsatz von Funklösungen verzichtet werden könne. Auch solle auf die Aufstellung von WLAN-Hotspots in der unmittelbaren Nähe von Orten, an denen sich Personen ständig aufhalten - etwa am Arbeitsplatz - verzichtet werden.