Vertrieb

simyo jetzt auch im Handel erhältlich

Das Internet soll aber hauptsächlicher Vertriebsweg bleiben
Von Björn Brodersen mit Material von dpa

Der Mobilfunkbilliganbieter simyo will über eine Zusammenarbeit mit dem Großhändler Lekkerland neue Kundenkreise erschließen. "Wir werden über eine Kooperation mit Lekkerland an bis zu 20 000 Verkaufsstellen vertreten sein", sagte simyo-Chef Rolf Hansen heute in Düsseldorf der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die Tochter des Netzbetreibers E-Plus gewann bislang ihre Kunden ausschließlich über das Internet. Eine solche Zusammenarbeit hatte der Mobilfunk-Discounter bereits Ende März angekündigt, beginnen soll sie jetzt und dann kontinuierlich ausgebaut werden.

Angeboten werden Starter-Sets bzw. neues Guthaben gegen Barzahlung an den "e-va Terminals" genannten elektronischen Aufladeautomaten. Sowohl e-SIM als auch e-Voucher enthalten jeweils einen individuellen Code zur Freischaltung für ein Starter-Set oder ein Aufladen von Guthaben. Wer zum Beispiel am Kiosk oder im Tankstellenshop eine e-SIM erwirbt, kann diesen Gutschein entweder zu Hause online auf www.simyo.de oder telefonisch bei der simyo-Bestellhotline einlösen und dort alle Daten inklusive des individuellen Codes durchgeben. In beiden Fällen soll sofort nach der Registrierung die SIM-Karte verschickt werden. Wer einen e-Voucher über ein 15-Euro-Guthaben kauft, kann diesen via Handy entweder per GSM-Code (Eingabe: *104*Eingabe des Codes #) oder über das sprachgesteuerte Menü unter der kostenlosen Kurzwahl 1155 einlösen und danach über das Guthaben verfügen.

simyo informiert auf seiner Website in der Händlersuche, an welchen Orten und Verkaufsstellen elektronische Gutscheine für simyo gekauft werden können.

Andere Mobilfunkanbieter arbeiten mit Lekkerland bereits zusammen

"Wir versprechen uns einen positiven Zusatzeffekt durch die Kooperation", sagte Hansen. Der Fokus werde allerdings weiter auf dem Vertrieb über das Internet liegen. Konkrete Angaben zu den Kundenzahlen und finanzielle Details nannte er nicht. Konkurrent und schärfster Verfolger Blau.de kooperiert bereits mit Lekkerland. Auch der Prepaid-Tarif von Schwarzfunk ist an Kiosken und Tankstellenshops des Convenience-Großhändlers erhältlich, ebenso der Tarif Just Talk International von The Phone House.

Die Billiganbieter haben den etablierten Mobilfunkkonzernen seit Mitte 2005 Marktanteile abgenommen. Nach Angaben der Bundesnetzagentur kamen Anbieter wie simyo und Blau.de Ende vergangenen Jahres auf 4,9 Millionen Nutzer und vereinten damit sechs Prozent des Marktes auf sich. Die Wachstumsgeschwindigkeit hatte sich allerdings in der zweiten Jahreshälfte 2006 deutlich verlangsamt.