nicht flächendeckend

Über eine Million Haushalte können kein schnelles Internet haben

Bundesregierung setzt auf drahtlose Technologien
Von AFP / Ralf Trautmann

Über eine Million Haushalte in Deutschland können das Internet noch immer nicht kostengünstig über einen Breitbandanschluss nutzen. Knapp 700 Gemeinden sind bislang nicht angeschlossen, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht. Dabei sei die Versorgung etwa im dünnbesiedelten Nordosten Deutschlands schlechter als im Südwesten. Warten auf den DSL-Anschluss der Deutschen Telekom empfiehlt die Regierung nicht: Dies sei "in vielen Fällen nicht das geeignete Mittel", zumal eine flächendeckende Versorgung erhebliche Mehrkosten verursachen würde und von der Telekom derzeit auch nicht geplant sei. Berlin empfiehlt technische Alternativen zum DSL-Anschluss. Einzig nahezu flächendeckende Lösung, die aber vergleichsweise teuer ist, ist Internet über Satellit.

Derzeit dominiere zwar die DSL-Technologie den Breitbandmarkt, Kabel und Funktechnologien würden aber rasant zulegen und seien "mittelfristig echte Alternativen", zitierte der Bundestag die Bundesregierung. Eine wichtige Rolle könnten drahtlose Technologien übernehmen. Mit der Versteigerung der Frequenzen für den breitbandigen drahtlosen Netzzugang (BWA) im vergangenen Dezember sei die Möglichkeit geschaffen worden, in jeder Region Deutschlands BWA-Netze aufzubauen. Bislang nicht angeschlossenen Regionen empfahl die Bundesregierung "Hilfe zur Selbsthilfe". In vielen Fällen sei bei engagierter Zusammenarbeit von Kommunen und lokaler Wirtschaft auch kurzfristig eine Breitband-Versorgung möglich.