Zahlen

Vodafone wächst mit UMTS und Arcor

Vodafone sieht Erfolge beim Festnetz-Ersatz
Von Marie-Anne Winter

Vodafone Deutschland konnte nach eigenen Angaben in einem schwierigen Marktumfeld die Position als profitabelster Mobilfunker in Deutschland behaupten. Im immer intensiveren Wettbewerb im Mobilfunk wurde das Geschäftsjahr von Erfolgen im Datengeschäft und bei UMTS sowie bei der Ablösung des klassischen Festnetzes aufgelockert. Durch diese beiden Wachstumsfelder und eine strikte Kostenkontrolle sei bei einer Kundenzahl von 30,8 Millionen Kunden ein Gesamtumsatz von 8,03 Milliarden Euro und eine Gewinnmarge (EBITDA-Marge, Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 44,6 Prozent erzielt worden. Damit sieht sich Vodafone nun auf Platz eins der Mobilfunkunternehmen in Deutschland.

"Unsere Strategie zeigt Erfolg. Wir haben unser Unternehmen klar ausgerichtet: Marktanteile auch in schwierigem Umfeld verteidigen, Kosten kontrollieren und Wachstumsperspektiven entwickeln und umsetzen. Unsere Profitabilität, deutlich steigende UMTS-Nutzung und der Erfolg beim Festnetzersatz bestätigen diese Strategie", kommentiert Friedrich Joussen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vodafone D2 GmbH.

Die Zahl der Kunden von Vodafone Deutschland ist im vergangenen Geschäftsjahr (April 2006 bis März 2007) um über 1,6 Millionen auf 30,8 Millionen gestiegen. Von den 1,6 Millionen sind 291 000 auf veränderte rechtliche Bedingungen für Prepaid-Kunden zurückzuführen. Allein im Quartal Januar bis März 2007 konnten knapp 200 000 neue Verträge abgeschlossen werden. Der Umsatz pro Kunde lag im letzten Jahr bei 21,20 Euro.

Mehr Umsatz mit Datendiensten

Der Gesamtumsatz von Vodafone in Deutschland betrug im vergangenen Geschäftsjahr 8,03 Milliarden Euro, die Service-Umsätze summierten sich auf 7,6 Milliarden Euro. Bedingt insbesondere durch die deutlich herabgesetzten Terminierungsentgelte für Gespräche vom Festnetz in den Mobilfunk ging der Service-Umsatz um 3,9 Prozent zurück. Ohne die Kürzung der Terminierungsentgelte wäre der Service-Umsatz laut Vodafone nur um 0,5 Prozent gesunken. Das Wachstum bei den Umsätzen mit Datendiensten (ohne SMS) sei weiterhin enorm. Im Geschäftsjahr 2006/07 wurden rund 610 Millionen Euro mit reinen Datendiensten umgesetzt, eine Steigerung von mehr als fünfzig Prozent. Im letzten Quartal machten reine Datendienste schon 9,7 Prozent des Service-Umsatzes aus, zusammen mit SMS/MMS sind es sogar 24,4 Prozent. Das ist vorrangig auf die immer stärkere Nutzung von UMTS-Handys, Blackberrys und anderen Smartphones sowie UMTS-Notebooks zurückzuführen. 3,7 Millionen Kunden von Vodafone Deutschland nutzen UMTS, davon haben rund 3,3 Millionen ein UMTS-Handy und 400 000 ein Notebook mit mobilem Internetanschluss über UMTS.

Ablösung des Festnetzes hat begonnen

Der zweite Erfolgsmarkt sei die Ablösung des klassischen Festnetzes. Seit der stufenweisen Einführung vor gut zwei Jahren haben sich 2,38 Millionen Kunden für Vodafone Zuhause entschieden. Nicht nur auf der Produktseite sondern auch auf der Kosten- und Entwicklungsseite zahle sich die gemeinsame Strategie von Vodafone Deutschland mit der Festnetztochter Arcor aus: Produkte würden gemeinsam entwickelt und vermarktet, Teile des Netzes gemeinsam genutzt. Außerdem werde Vodafone zunehmend das eigene Know-How auch für Arcor bereitstellen. Gemeinsam mit der Festnetzgesellschaft Arcor werde Vodafone zum Komplettanbieter.

Der britische Mutterkonzern konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Verlust deutlich verringern. Der Fehlbetrag belaufe sich auf 4,81 Milliarden britische Pfund, teilte das Unternehmen heute in London mit. Im Geschäftsjahr 2005/2006 (bis Ende März) waren es noch 17,23 Milliarden Pfund. Verantwortlich für die Verluste seien Abschreibungen vor allem auf die deutsche Tochter.

Der Umsatz kletterte von 29,35 Milliarden auf 31,1 Milliarden Pfund, während sich der Verlust vor Steuern von 14,85 Milliarden auf 2,38 Milliarden Pfund verkleinert. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 1,6 Prozent auf 11,96 Milliarden Pfund.