Arcor will "Telekom-Offensive" kontern

Der Telekommunikationsanbieter Arcor verzeichnet nach eigenen Angaben den höchsten Umsatz seiner Geschichte: Zwischen April 2006 und März 2007 sei dieser um 10 Prozent auf 2,1 Milliarden gestiegen, sagte Arcor-Chef Harald Stöber heute auf der Präsentation der Jahresbilanz. Der Konzernüberschuss sei von 44 auf 98 Millionen Euro gestiegen, das EDITDA sei um 58 auf 394 Millionen Euro gewachsen. Stöber kündigte im Rahmen der Vorstellung der Bilanz an, auf die neuen Tarif-Offerten der Telekom zu reagieren: In Kürze werde Arcor neue DSL-Angebote auflegen. Details waren indes noch nicht zu erfahren.

Ende März habe Arcor rund 2,1 Millionen DSL-Kunden verzeichnet, 780 000 mehr als ein Jahr zuvor. Allein im ersten Quartal dieses Jahre sei die Zahl dabei um rund 245 000 gewachsen, nach Angaben des Unternehmens der höchste jemals erzielte Quartals-Anstieg. Insgesamt habe sich der Arcor-Anteil am gesamten DSL-Markt im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 13,4 Prozent erhöht.

Gesunken seien dagegen die Nutzerzahlen in den Bereichen Call by Call (von 2,80 auf 2,22 Millionen Teilnehmer, ein Minus von 20 Prozent) sowie Pre-Selection (von 1,73 Millionen auf 1,24 Millionen Teilnehmer, ein Minus von 28 Prozent).

Stöber prognostiziert weiter starkes DSL-Wachstum

Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe das Unternehmen rund 278 Millionen Euro in den Aufbau der Infrastruktur investiert, dies entspreche 13 Prozent des Umsatzes. Laut Arcor werden jetzt 550 deutsche Städte mit eigener Infrastruktur versorgt und damit 60 Prozent aller Privathaushalte und Gewerbestandorte abgedeckt. Zudem bekräftigte Stöber das Interesse an der Nutzung des VDSL-Netzes der Telekom.

Laut Stöber würden bis Ende des Jahres bundesweit schätzungsweise 18 Millionen und bis Ende nächsten Jahres 21 Millionen Haushalte DSL nutzen. Damit würden dann rund 60 Prozent aller Internetnutzer über diese Breitband-Technik im Internet surfen, "mittelfristig" könnten hier 90 Prozent erreicht werden.