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Toggo mobile mit kostenloser Elternrufnummer

Für Eltern gedacht - aber auch wirklich für Kinder gemacht?
Von Björn Brodersen

Handy-Tarife für Kinder sollten vor allem zwei Dinge bieten: vergleichsweise günstige Telefonate und die Möglichkeit für das Kind, den bewussten Umgang mit dem Mobiltelefon möglichst risikolos zu erlernen. Der Minutenpreis von Toggo mobile ist - verglichen mit den Preisen der Prepaid-Discounter - relativ hoch. Zurzeit telefonieren zum Beispiel Kunden in den Prepaid-Tarifen Penny Mobil oder ja!mobil (beide im T-Mobile-Netz) für 14 Cent pro Minute in alle deutschen Netze sowie jeweils für 4 Cent pro Minute untereinander. Aldi Talk bietet die gleichen Minutenpreis im E-Plus-Netz.

Toggo-mobile-Kunden zahlen jeden Monat 9,95 Euro Grundgebühr, ohne überhaupt ein Gespräch geführt zu haben. Nutzer der Tarife Aldi Talk, Penny Mobil oder ja!mobil telefonieren für diesen Betrag bereits 71 Minuten in alle Netze. Zudem müssen die Kunden der Prepaid-Disocunter keine langen Vertragslaufzeiten eingehen und eine gewisse Kostenkontrolle ist auch gegeben: Man kann nur telefonieren, wenn Guthaben vorhanden ist. Eltern können so ebenfalls ihren Kindern einen festgelegten Betrag zur Verfügung stellen. Zwar bieten diese Tarife keine kostenlose Elternrufnummer, mit einer zweiten SIM-Karte des jeweiligen Prepaid-Discounters können aber Kinder und Eltern für den anbieterinternen Sondertarif von 4 Cent pro Minute miteinander telefonieren. Auch die Netzbetreiber haben inzwischen Teenie-Tarife mit übersichtlicher Tarifstruktur und Kostenkontrollmöglichkeit im Angebot, allerdings sind diese in der Regel ebenfalls teurer als die aktuellen Discount-Angebote.

Die kostenlose Elternrufnummer von Toggo mobile ist eine gute Einrichtung - leider die einzige. Die Ortungsfunktion mögen manche Eltern als sinnvoll ansehen - wenn sie ihrem Kind nicht trauen. Gespräche mit dem Kind und ein Interesse der Eltern daran, was ihr Zögling so treibt, sind aber wohl die besseren Mittel. Ein kostenloser Zugriff auf das Toggo-mobile-Portal im Internet mag für manches Kind verlockend klingen, böse Zungen dürften aber eher darauf hinweisen, dass die Kleinen so an kostenpflichtige Downloads herangeführt werden.

Kinder können die Kosten schlecht einschätzen

Die Wahl des Handytarifs fürs Kind sollte überlegt getroffen werden und nicht allein deshalb, weil ein Anbieter sein Angebot als "Handy-Tarif für Kinder" tituliert. Um nur erreichbar zu sein und im Notfall mal anrufen zu können, braucht man keinen Tarif mit Grundgebühr, hier eignet sich in der Regel eher eine Prepaid-Karte von einem Mobilfunk-Discounter. Für Jugendliche dagegen, die bereits mehr mit dem Handy telefonieren, können Laufzeitverträge die bessere Wahl sein - mit den bekannten Risiken. Weil Kinder die Kosten, die durch den Gebrauch ihres Handys entstehen, gewöhnlich schlecht einschätzen können, ist es wichtig, dass sich die Eltern selbst über die entsprechenden Angebote informieren und dem Nachwuchs genau erklären, was wie viel kostet. Auch sollte von Anfang an festgelegt werden, in welchem Umfang welche Angebote (zum Beispiel Downloads von Spielen oder Klingeltönen, MMS) überhaupt genutzt werden dürfen.

Weitere Informationen und Tipps zu Kindern in der Tk-Welt erhalten Sie auf unserer Themenseite. Den passenden Mobilfunktarif finden Sie über unsere Profilabfrage. Mit Kandy Mobile soll im September ein weiteres Mobilfunkangebot für Kinder im E-Plus-Netz starten.