gescheitert

OUTmobile ist out: Gay-Community lehnt Angebot ab

Flatrate ins E-Plus- und Festnetz für 23 Euro nur noch bis 1. Juli buchbar
Von Janko Weßlowsky

Große Hoffnungen hatte die Firma teamwork [Link entfernt] im letzten Jahr in den Start seiner Mobilfunkmarke OUTmobile gesetzt. Man wollte mit einem speziell auf die Gay-Community zugeschnittenen und dort intensiv vermarkteten Tarif die neue Marktlücke gefunden haben: "Der deutsche Markt scheint in diesem Bereich ein rechter Spätzünder zu sein, da in den USA vergleichbare Angebote in verschiedenen Branchen schon über viele Jahre große Erfolge verbuchen." Ganz so gut wie in den Vereinigten Staaten laufen solche Angebote in Deutschland jedoch offenbar dann doch nicht: Die in Kooperation mit The Phonehouse aufgelegte Marke OUTmobile gibt es demnächst nicht mehr, das Angebot wird mit Frist zum 1. Juli eingestellt.

Laut The Phonehouse hätten sich die in das neue Produkt gelegten Hoffnungen nicht erfüllt und die Absatzzahlen klar hinter den Erwartungen gelegen. Warum dies jedoch der Fall war, da ist man bei The Phonehouse auch ein wenig ratlos. Denn daran, dass in der Gay-Community nicht gerne telefoniert wird, mag niemand glauben - und auch an der Vermarktung soll es eigentlich nicht gelegen haben. Laut The Phonehouse habe man versucht, die Marke - insbesondere das Produkt Flat23 - innerhalb der Gay-Community mit einem "riesengroßen Marketingaufwand" an die Zielgruppe heranzutragen. Letztendlich erfolglos.

Wettbewerb im Flatrate-Segment zu hart

So sucht man die Gründe auch eher in der allgemeinen Wettbewerbssituation. OUTmobile sei mit einer der ersten Anbieter auf dem deutschen Markt gewesen, der Flatrates in ein Netz und all seine Partner-Brands angeboten habe. Doch mittlerweile habe sich der Markt im Flatrate-Segment sehr stark weiterentwickelt und vor allem mit den Flatrate-Angeboten für die D-Netze wie Max bei T-Mobile und die Superflat von Vodafone sei das Interesse an OUTmobile immer stärker zurückgegangen. Da konnte auch die Flat23 nicht gegenhalten, die für monatlich 23 Euro Anrufe in das E-Plus-Netz, ins deutsche Festnetz sowie netzinterne SMS beinhaltet. Anrufe in andere Mobilfunknetze schlagen bei diesem Angebot mit 29 Cent pro Minute zu Buche und der netzexterne SMS-Versand kostet 19 Cent.

Da gegen die zunehmende Konkurrenz im Flat-Segment nicht anzukommen sei, habe man sich bei The Phonehouse für die Einstellung der Kooperation mit teamwork entschlossen und OUTmobile ad acta gelegt. Der Tarif wurde daher ab sofort aus der Vermarktung genommen, die entsprechende Website wird umgeleitet und soll demnächst abgeschaltet werden. Noch allerdings ist der Tarif buchbar - über den Online-Shop [Link entfernt] von The Phonehouse kann die Flat noch bezogen werden. Zum 1. Juli wird jedoch auch dies ein Ende haben - dann ist der große Gay-Community-Versuch nach nur ziemlich genau einem Jahr bereits wieder zu Grabe getragen.