Einfach nur telefonieren: Welche Festnetztarife sind sinnvoll?

DSL, Mobilfunk-Flatrates, HSDPA, DECT oder Call&Surf-Tarife von T-Home - der Telekommunikationsmarkt ist voll von Abkürzungen, Fachbegriffen und englischen Ausdrücken. Diese machen es besonders Senioren schwer, sich noch im Markt zu orientieren und gute Konditionen ausfindig zu machen. Also bleiben viele Kunden mit ihrem Telefonanschluss bei der Deutschen Telekom, die ihr Festnetzgeschäft nun als T-Home bezeichnet, und verzichten auf die Möglichkeiten des Wettbewerbs und der modernen Kommunikation. Im Rahmen eines Schwerpunktthemas wollen wir hier einige Tipps geben, wie man dennoch einfach und leicht sparen kann und sich die Möglichkeiten zu nutze macht. Zum Auftakt geht es um günstigere Telefontarife für den Festnetzanschluss.

Telefontarife für Wenig-Telefonierer

Bild: trends-and-more-online.de Grundsätzlich gibt es zwei empfehlenswerte Varianten, mit denen günstige Telefonate am Tag realisiert werden können, ohne dass direkt eine Flatrate, also ein Pauschaltarif, abgeschlossen werden muss oder ein wahrscheinlich nicht benötigter DSL-Anschluss geschaltet und bezahlt wird, wie es bei vielen Bündel-Paketen der Fall ist. Das sind zum einen reine Telefonanschlüsse, die nicht unbedingt bei der Telekom geschaltet werden müssen, und zum anderen eine so genannte Pre-Selection. Dabei handelt es sich um die feste Voreinstellung auf einen Netzbetreiber, der nur die Verbindungen vermittelt, nicht aber den benötigten Anschluss schaltet.

Vor allem ältere Telefonkunden haben ihre Anschlüsse klassischerweise bei der Deutschen Telekom geschaltet. Das ist zum einen darin begründet, das viele ihren Telefonanschluss seit Jahren geschaltet haben, ohne ihn zu verändern und somit wohl viele nach wie vor nicht an den Wettbewerb denken. Teilweise hört man vor allem ältere Kunden noch von einem Telefonanschluss der "Post" reden. Über Tarife macht sich hier sicherlich auch niemand Gedanken, dabei gibt es gerade bei diesen Kunden tariflich viel Verbesserungspotenzial.

Telekom-Altverträge sollten dringend nachgebessert werden

Kunden, die vor mehren Jahren einen ganz normalen analogen Telefonanschluss bestellt haben, telefonieren bis heute im Standard-Tarif. Bei diesem kosten Ferngespräche tagsüber bis zu 12,5 Cent pro Minute und auch ein Gespräch zum Nachbarn muss mit immer noch teuren bis zu 4,4 Cent pro Minute bezahlt werden. Das ist deutlich mehr, als Kunden heute im Einsteigertarif CallPlus zahlen müssen, mit bis zu 5,2 Cent pro Minute für ein Ferngespräch zur Hauptzeit sind diese Tarife aber immer noch sehr hoch.

Dabei spricht objektiv nichts gegen eine Wechsel zu den Alternativ-Anbietern. Sowohl Arcor als auch Versatel sowie verschiedene nur lokal agierende Netzbetreiber haben eigene Geschäfte, in denen die Kunden zum einen den Auftrag für einen Anschluss geben können, zum anderen aber bei Problemen und Fragen auch Ansprechpartner vor Ort haben. HanseNet bietet als einziger überregionaler Anbieter keine Shops an, sondern setzt vor Ort lediglich auf Vertriebsmitarbeiter. Der Kundenservice erfolgt somit nur über eine inzwischen kostenpflichtige Hotline.

Telefonanschluss bei alternativem Anbieter

Auch tariflich stehen die Wettbewerber dem CallPlus-Tarif nicht nach. Einziges Manko: Die Kunden von Arcor, Versatel und Co können kein Call by Call oder Pre-Selection nutzen, sie sind also auf die Tarife ihres Anbieters festgelegt. Das kann insbesondere bei Mobilfunk- oder Auslandsgesprächen ins Geld gehen. Wer sich aber eh nicht Gespräch für Gespräch für einen neuen Anbieter entscheidet, sondern einfach den Hörer abnimmt und telefoniert, bei dem macht auch das kaum einen Unterschied. Vielmehr können Kunden mit einem Versatel- oder Arcor-Anschluss gegenüber dem CallPlus-Tarif von T-Home bei den reinen Minutenpreisen bei fast allen Gesprächszielen Geld sparen. Je nach Telefonier-Verhalten kann sich neben einem klassischen Telefonanschlusses mit minutenbasierter Abrechnung auch ein Anschluss mit einer Flatrate lohnen. Diese kostet bei Arcor 10 Euro monatlich mehr, bei der Telekom hingegen knapp 19,60 Euro monatlich mehr.

Telefonanschlüsse im Überblick

Teilweise wird den Kunden ein DSL-Anschluss mitgeschaltet. Dieses ist in jedem Fall bei HanseNet so, bei Arcor nur dann, wenn die Telefon-Flatrate mitgebucht wird. Allerdings fallen für diesen Anschluss keine besonderen monatlichen Kosten an. Auch ist keine unnötig teure DSL-Flatrate enthalten, so dass die eventuelle Nutzung des DSL-Anschlusses mit einem Minutenpreis in Rechnung gestellt wird. Zu beachten ist bei Vollanschlüssen allerdings, dass die Angebote alternativer Anbieter nicht überall verfügbar sind.