Schadensersatz

Kunden sollen Ausfälle von Telefon und DSL nicht hinnehmen

Verbraucherschützer raten zur Androhung der Kündigung
Von AFP / dpa / Marie-Anne Winter

Wer zwei Wochen oder länger sein Telefon oder Internet wegen Störungen durch den Streik bei der Deutschen Telekom nicht nutzen kann, sollte laut Verbraucherschützern den Netzbetreiber abmahnen. Der Telekom solle eine Frist zur Reparatur von zwei oder drei Tagen gesetzt und zugleich eine fristlose Kündigung für den Fall angedroht werden, dass die Leitung dann immer noch nicht funktioniere, empfiehlt die Verbraucherzentrale Sachsen. Werde der Anschluss innerhalb der geforderten Zeit nicht wieder in Gang gebracht, könnten Kunden die monatliche Grundgebühr entsprechend kürzen. Dazu sollten Verbraucher ein Schreiben an die in der Rechnung genannte Rechnungsstelle der Telekom schicken und die Dauer des Ausfalls sowie die Kürzung mitteilen.

Hat sich ein Kunde wegen wochenlangen Telefonausfalls etwa ein Mobiltelefon angeschafft oder hat andere Mehrausgaben, kommen laut Verbraucherzentrale auch Schadensersatzansprüche in Betracht. In jedem Falle müssten dafür der Telekom neben der Dauer der Störung konkrete Mehrkosten wie der Preis für ein neues Handy oder höhere Mobilfunk-Gebühren aufgeschlüsselt werden. Der Kunde solle sich aber vorher rechtlich beraten lassen, wobei die Verbraucherzentrale helfe. Ob Gerichte die Reparaturfrist als ausreichend ansehen, die der Kunde bei der Androhung einer fristlosen Kündigung setzt, sei zwar unklar. Bei einem Komplettausfall des Telefons von mehr als einen Monat ist nach Ansicht der Verbraucherzentrale ein Festhalten am Vertrag aber nicht mehr zumutbar.

Aufarbeiten der Rückstände wird noch Wochen dauern

Nach dem nahenden Ende des Streiks bei der Telekom wird der Abbau der bislang liegen gebliebenen Arbeit Schätzungen zufolge etwa zwölf Wochen dauern. Das sagte der stellvertretende ver.di-Landesleiter Saar, Kurt Hau. Nach seinen Angaben waren an diesem Tag in Rheinland-Pfalz noch 400 Telekom-Beschäftigte im Streik. Sie gehörten überwiegend zum Standort Koblenz, aber auch zu den Niederlassungen Kaiserslautern, Neustadt/Weinstraße und Ludwigshafen. Im Saarland streikten noch 70 Mitarbeiter des Standorts Saarbrücken. Wegen der Streiks gebe es weiterhin Probleme bei der Auftragsannahme sowie bei der Störungsannahme und -beseitigung, sagte Hau.