Tarifwechsel

Vorzeitige Tarifwechsel müssen meist erkauft werden

Welche Regelungen gelten bei den Telefon- und Internetanbietern?
Von dpa / Björn Brodersen

Die Preise für Internet und Handy fallen ständig. Es vergeht kaum eine Woche, in der DSL-Provider und Mobilfunkanbieter nicht mit neuen Niedrigstpreisen um die Gunst der Kunden werben. Das freut die Wechselwilligen. Nur wer mitten in der Vertragslaufzeit steckt, hat meist wenig von den erneuten Kostensenkungen. Einen vorzeitigen Wechsel des Tarifs müssen sich Bestandskunden in der Regel durch eine Vertragsverlängerung erkaufen.

Lässt sich zum Beispiel E-Plus auf den Wunsch von Kunden ein, während eines laufenden Vertrages den Tarif zu wechseln? "Das kommt darauf an", sagt Sprecher Jörg Carsten Müller in Düsseldorf: Kunden mit einem Laufzeitvertrag können frühestens nach einem Jahr in einen anderen aktuellen Tarif wechseln. Wer also beispielsweise ein 200-Minuten-Paket hat und künftig nur noch eine Pauschale für 100 Gesprächsminuten möchte, kann das haben.

Dafür berechnet E-Plus jedoch eine einmalige Gebühr von 24,95 Euro. Keine Gebühr wird fällig, wenn der Kunde vom kleineren in das größere Paket wechselt. Es gibt aber noch einen Haken: "Grundsätzlich ist der Tarifwechsel mit einer Vertragsverlängerung verbunden", erklärt Müller. Das heißt, der Kunde bindet sich erneut für 24 Monate an den Anbieter. Das gilt auch für einen Tarifwechsel, den Kunden der E-Plus-Marke Base vollziehen. Hier ist der Wechsel jedoch frühestens nach 18 Monaten möglich.

Kostenlose spätere Tarifwechsel bei Vodafone und o2 möglich

Bei Vodafone würden entsprechende Kundenwünsche individuell geklärt, sagt Sprecher Heiko Witzke in Düsseldorf. "Wenn jemand erst eine Woche vorher unterschrieben hat, ist das natürlich schwierig für uns." Ist der Kunde schon länger bei Vodafone, stehe einem Tarifwechsel grundsätzlich nichts im Wege. Das sei dann meist auch kostenlos möglich, so Witzke. Und der Tarifwechsel gehe auch nicht zwangsläufig mit einer Verlängerung des Vertrages einher.

Der Wechsel innerhalb der Vertragslaufzeit sei ein "kompliziertes Thema", sagt Albert Fetsch, Sprecher bei o2 in München. Handy-Kunden von o2 können frühestens vom 19. Monat an wechseln, das dann aber kostenlos - wofür jedoch wieder ein neuer Vertrag unterzeichnet werden muss. So lautet zumindest der Grundsatz: Wer früher den Tarif wechseln möchte, sollte laut Fetsch ruhig mal nachfragen, allerdings frühestens nach sechs Monaten. Ob o2 dann einem Wechsel zustimmt, und ob dabei eine Gebühr für den Kunden anfällt, sei abhängig vom Wert des subventionierten Handys.

Für das DSL-Angebot von o2 gilt das gleiche Prinzip. Da die DSL-Verträge jedoch nur eine Laufzeit von einem Jahr haben, kann hier schon früher gewechselt werden. Ein Upgrade ist jederzeit möglich und kostet nichts. Wer allerdings ein Downgrade will, also etwa von einer Bandbreite von 8 MBit/s auf 4 MBit/s wechseln möchte, muss dafür eine Gebühr von 29 Euro zahlen.