Überblick

Online-Bezahlsysteme gegen das Misstrauen der Kunden

Eine Garantie für den reibungslosen Interneteinkauf gibt es aber nicht
Von dpa / Björn Brodersen

Online-Shopping ist in. Im Jahr 2006 gaben Verbraucher in Deutschland 46 Milliarden Euro für Einkäufe im Internet aus. Das geht aus Zahlen des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) in Berlin hervor. Bis 2010 sagen die Experten eine Verdreifachung des Umsatzes voraus. Viel Geld wird dann sicherlich über Bezahlsysteme hin- und hergeschoben, die erst durch das Online-Shopping entstanden sind: Dazu zählen zum Beispiel Web.Cent, Click&Buy, Iclear und T-Pay.

Sinn und Zweck dieser Zahlungssysteme ist es, den Handel im Internet einfacher und sicherer zu machen. Ein Bedarf dafür ist vorhanden, wie die Deutsche Bank Research in Frankfurt in einer Studie zum Thema E-Commerce herausgefunden hat: Demnach gehen "E-Shops" oft unzureichend auf die besonderen Umstände des Internet-Handels ein. Gerade unter einander persönlich nicht bekannten Geschäftspartner entstehe Argwohn, sobald es ums Bezahlen geht. Schließlich erfolgt der Handel nicht wie im Laden Zug um Zug. Einer muss warten - der Käufer auf seine Ware oder der Verkäufer aufs Geld.

Online-Bezahlsysteme fungieren als eine Art Treuhänder

Genau hier setzen typische Online-Bezahlsysteme an - sie fungieren in der Regel als eine Art Treuhänder: Der Käufer zahlt den Kaufpreis an den Treuhänder, der das Geld erst dann an den Verkäufer weiterleitet, wenn die Ware beim Käufer angekommen ist. Klassische Bezahlsysteme sind dagegen oft mit gewissen Gefahren für Händler oder Käufer verbunden. "Wer in Vorleistung tritt, geht immer ein Risiko ein", sagt Edda Castello von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Es ist verständlich, dass Händler gerne auf der sicheren Seite sind, gerade wenn es sich um teure Ware handelt. Die große Mehrheit der Online-Shops - 85 Prozent - bietet daher laut Deutsche Bank Research unter anderem die Vorkasse an. Es ist die Zahlungsvariante mit der größten Verbreitung im E-Commerce. Es folgen Rechnung, Nachnahme und Kreditkarte. Und dann kommt schon PayPal.

Bezahlsystem PayPal lässt sich nicht nur für eBay nutzen

Etwa 27 Prozent aller Online-Händler hierzulande unterstützen laut Deutsche Bank Research das vor allem durch eBay bekannte System. PayPal lässt sich aber auch in anderen Shops nutzen. Wer PayPal verwenden will, meldet sich auf der Website des Unternehmens für ein eigenes Konto an. Für das Bezahlen können etwa Kreditkarte und Lastschrift genutzt werden.

Nach dem Anmelden auf der Website von PayPal werden dem Nutzer zwei kleine Geldbeträge überwiesen. Damit überprüft PayPal, ob das angegebene Konto auch wirklich dem Nutzer gehört. Für den eigentlichen Einkauf genügt PayPal-Kunden eine E-Mail, so Pressesprecherin Barbara Hüppe. Der Zahlungsverkehr über PayPal hat einen weiteren Vorteil: Dem Verkäufer ist vom Käufer nur die E-Mail-Adresse sowie die Lieferadresse bekannt. Ihm werden keine Bankdaten übermittelt, wovor sich viele Käufer scheuen.