Überblick

Die Versatel-Handyflatrate im Vergleich mit dem Wettbewerb

Versatels neues Angebot im Vergleich mit HanseNet, Arcor und Telekom
Von Thorsten Neuhetzki

Lange haben die Kunden darauf gewartet, nun ist es da: Das Mobilfunkangebot von Versatel. Nachdem schon die Wettbewerber Arcor und HanseNet ein derartiges Mobilfunkangebot vorlegten und die Deutsche Telekom durch ihre Tochter T-Mobile auch Mobilfunk unterbreiten kann, folgt nun Versatel als letzter der überregional tätigen Vollanschlussanbieter mit einem eigenen SIM-Karten-Angebot. Doch wie gut ist das neue Produkt im Vergleich mit den direkten Vollanschluss-Wettbewerbern? teltarif.de hat die Festnetz-, DSL- und Mobilfunkangebote der vier Anbieter miteinander verglichen.

Alle vier Gesellschaften bieten ihren Kunden in den von uns ausgewählten Vergleichstarifen sowohl eine Festnetz-, als auch eine DSL-Flatrate an. Allerdings unterscheiden sich die Produkte zum einen in der Bandbreite, die der Kunde nutzen kann und zum anderen in der Anzahl der verfügbaren Sprachkanäle. Verglichen haben wir dabei die jeweils günstigsten Produkte der Anbieter mit einer DSL- und Telefon-Flatrate. Gegen einen Aufpreis ist bei allen Anbietern eine höhere Bandbreite erhältlich. Auch kann bei HanseNet für 2 Euro zusätzlich im Monat ein Anschluss mit ISDN-Funktionen gebucht werden und auch Arcor bietet gegen 4 Euro Aufpreis monatlich einen zweiten Sprachkanal an. Bei der Telekom kostet ein ISDN-Anschluss ebenfalls 4 Euro mehr.

Die SIM-Karten der Vollanschlussanbieter

Versatels neues Mobilfunkprodukt ist eine Flatrate für Gespräche ins Festnetz. Eine solche bietet auch Arcor an. Hier kostet die SIM-Karte ebenfalls monatlich 5 Euro. Die Telekom-Gruppe bietet über T-Mobile mit dem Tarif Max S eco einen derartigen Tarif für 15 Euro monatlich an. Dieser Tarif ist als einziger übrigens unabhängig vom Festnetzanschluss buchbar - wer beides zusammen bucht bekommt jedoch zwei Jahre lang einen Preisvorteil von monatlich 5 Euro. Keine Flatrate ins Festnetz gibt es bei der HanseNet-Marke Alice. Dafür spielt HanseNet den Community-Gedanken aus: Alle Verbindungen von einem HanseNet-Kunden zum anderen, egal ob Familie oder nicht und egal ob Festnetz oder Mobilfunk, sind kostenfrei. Wer zu Nicht-HanseNet-Kunden telefoniert zahlt für das Gespräch 15 Cent pro Minute, egal ob er einen Festnetz- oder einen Mobilfunkanschluss in Deutschland anruft. Dafür kostet die Karte nichts extra.

Aufgrund von aktuell laufenden Aktionen kosten Versatel und HanseNet im günstigsten Fall jeweils knapp 35 Euro. Der Unterschied liegt bei 8 Cent. Allerdings gehen die Leistungsmerkmale auseinander. Versatel-Kunden erhalten nur 2 MBit/s Downstream, während HanseNet-Kunden mit der doppelten Geschwindigkeit downloaden können. Dafür haben diese wiederum mit 192 kBit/s weniger Upstream als diejenigen, die mit Versatel surfen und 384 kBit/s nutzen können. Versatel-Kunden bekommen echtes ISDN, während HanseNet-Kunden je nach Ausbaugebiet einen echten Telefonanschluss oder NGN-Technologie bekommt.

Arcor und Telekom sind teurer als HanseNet und Versatel

Etwa 5 Euro mehr als Versatel und HanseNet verlangt Arcor für die günstigste Kombination aus Telefonanschluss mit Flatrate, DSL-Flatrate und Mobilfunkprodukt. Auch hier bekommt der Kunde nur einen Sprachkanal und erhält eine Bandbreite von 2 MBit/s. Da es sich bei der SIM-Karte um eine Mobilfunk-Flatrate handelt, ist dieses Produkt in weiten Teilen identisch mit dem neuen Versatel-Angebot. Allerdings: Gespräche in andere Netze kosten mit 29 Cent pro Minute deutlich mehr als bei Versatel, es gibt im Festnetz nur einen Sprachkanal und die monatlichen Kosten sind höher.

Deutlich teurer wird es für den Kunden, entscheidet er sich für den ehemaligen Monopolisten. Hier kommt er auf monatliche Gesamtkosten von stolzen 59,95 Euro, die durch den Telekom-Vorteil für zwei Jahre auf 54,95 Euro gesenkt werden können. Allerdings ist die Bandbreite hier mit 6 MBit/s im Down- und 576 kBit/s im Upstream auch deutlich höher als bei den anderen verglichenen Produkten.