Ergebnis

Drillisch sind Bemühungen um neue Vertragskunden zu teuer

Konzern zählt weniger Laufzeitverträge als im ersten Jahresquartal
Von Björn Brodersen

Der Mobilfunkprovider Drillisch hat bis Ende Juni dieses Jahres die Zahl seiner Mobilfunkanschlüsse um rund 400 000 gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöht. Insgesamt zählte das Unternehmen Mitte dieses Jahres 2,08 Millionen Anschlüsse und erwartet für Ende des Jahres eine Zunahme auf 2,2 Millionen SIM-Karten. Zurzeit teilt sich die Zahl der Mobilfunkanschlüsse in 1,24 Millionen Prepaid-Karten sowie 834 000 Laufzeitverträge. Im Bereich der Laufzeit-Vertragskunden war die Zahl gegenüber dem vorangegangenen Quartal damit sogar rückläufig: Ende März waren es laut Drillisch noch 1,23 Millionen Prepaid- und 842 000 Laufzeitvertragskarten.

Weiteres Kundenwachstum im Vertragskundenbereich ist nach Ansicht von Vorstandschef Paschalis Choulidis gegenwärtig nur noch mit einem "nicht mehr vertretbaren Aufwand" zu erzielen. Drillisch werde sich daran nicht mehr beteiligen, sondern versuchen, weiter wirtschaftlich zu wachsen. Choulidis bemüht sich seit längerem um eine Kosolidierung der mit sinkenden Margen kämpfenden Mobilfunkbranche. Die Übernahme des Mobilfunkproviders Telco war nach der Beteiligung an freenet im vergangenen Jahr nur der zweite Schritt dieser Strategie. Im vergangenen Juli hatte Drillisch seinen Anteil an freenet noch auf 10,1 Prozent erhöht und drängt weiterhin auf eine Aufspaltung des Hamburger Unternehmens.

Drillisch-Angebote auf dem deutschen Mobilfunkmarkt

Telco und Victorvox-Fachhändler haben nun einen gemeinsamen Markenauftritt und eine gemeinsame Produktpalette. Victorvox kümmert sich dabei um Sondervertriebsformen und die Großflächenvermarktung. Alphatel dagegen hat sich auf das Prepaid-Geschäft spezialisiert und vermarktet als Mobilfunkprovider die klassischen Netzbetreibertarife sowie Cash-Karten und -Codes. Über die Tochtergesellschaften simply und McSIM bietet Drillisch zudem Mobilfunk-Discount-Angebote in den Netzen von T-Mobile und Vodafone an.

Drillisch geht zum Ende des Geschäftsjahres 2007 von einem Konzern-Umsatz in Höhe von 390 Millionen Euro aus. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres stieg der Umsatz nach Angaben des Unternehmens um 25,7 Prozent auf 169,9 Millionen Euro. Das EBITDA-Ergebnis (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) legte um 29,6 Prozent auf 17 Millionen Euro zu. Das Konzernergebnis beinhaltet ab dem 1. März auch die Zahlen der übernommenen Tochtergesellschaft Telco Services GmbH.