Ausstattung

Technik-Tipps für Web- und Videotelefonie

"Guck mal, wer da spricht"
Von dpa / Marie-Anne Winter

Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass der Kopfbügel leicht verstellbar ist, rät Lorenz. Idealerweise lassen sich auch die Ohrmuscheln an den Kopf anpassen. Das Mikrofon muss schwenkbar und sollte auch in der Länge verstellbar sein. Die Ohrpolster sollten nicht zu großzügig ausfallen, damit noch genug Luft am Ohr zirkulieren kann. Weil auch nach Stunden nichts drücken darf, ist nach Möglichkeit ein Tragetest empfehlenswert.

Wer sein Gegenüber beim Sprechen auch sehen will, braucht zur Videotelefonie eine Webcam. Standard ist nach wie vor eine VGA-Auflösung mit 640 mal 480 Pixeln - was 0,3 Megapixeln entspricht - sowie einer Bildrate von 30 Frames pro Sekunde. "Möchte ich Videotelefonie machen, reicht das völlig", sagt Mark Palkow von der Gesellschaft für digitale audiovisuelle Kommunikation (daViKo) in Berlin, die Videokonferenz-Software entwickelt.

"Keine Software überträgt mehr, die Daten müssen ja auch noch über das Internet", erläutert Palkow. Weil DSL-Anschlüsse oft nur 128 Kilobit pro Sekunde als Bandbreite beim Hochladen bieten, senden viele Messenger-Programme nicht einmal Videobilder in VGA-Auflösung. So werden zwar Kameras mit einer Auflösung von zwei Megapixel oder mehr beworben. "Das ist aber nur für Schnappschüsse sinnvoll", sagt Palkow. Bewegtbilder in dieser Größe werden nicht übertragen.

Große Qualitäts-Unterschiede bei Webcams

"Software, die Videoströme live über das Web übertragen will, muss stets einen Kompromiss finden zwischen Auflösung, der Anzahl der Videobilder pro Sekunde, dem Speicherbedarf des Video-Codec pro Frame und der benötigten Rechenleistung, um die Einzelbilder in Echtzeit zu kodieren", erklärt die in Stuttgart erscheinende Zeitschrift "c't". Einige Messenger erlauben es, die Balance zwischen Bildqualität und Bildwiederholrate selbst einzustellen.

Je nach Modell und Preisklasse unterscheiden sich Webcams stark in ihrer optischen Qualität. Beinahe eine Garantie für gute Bilder sind verbaute CCD-Chips im Gegensatz zu den günstigeren CMOS-Bildsensoren, sagt Mark Palkow. "Wir empfehlen Webcams ab 50 Euro aufwärts." Wer eine Digitalkamera oder einen Camcorder besitzt, kann auch prüfen, ob das Gerät einen Webcam-Modus bietet.

Vor dem Kauf sollte der Einsatzzweck der Mini-Kamera klar sein. "Manche Webcams eignen sich nur zum Anhängen an ein Notebook-Display", warnt Palkow. Andere sind flexibler und lassen sich sowohl auf dem Tisch platzieren als auch an dickeren TFT-Monitoren befestigen. Ein praktisches Extra ist ein Standard-Gewinde in der Kamera, mit dem sie sich auf ein Stativ schrauben lässt.

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