Themenmonat IFA&Konvergenz Zukunft

Digitale Medienzukunft: 3D-Fernsehen und TV in der Kleidung

Prototypen und Ideen auf der IFA
Von ddp / Ralf Trautmann

Die Medienlandschaft befindet sich an der Schwelle zu einem Generationssprung. Nach Darstellung führender Institute und Verbände wie der Fraunhofer Gesellschaft und der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) sind die Tage gezählt, an denen Fernsehen und Hörfunk neben Computer und Internet existieren. Zwar wird heute schon Fernsehen im Internet und im Handy angeboten. Aber das seien nur erste tastende Schritte, sagt die Pressesprecherin der Fraunhofer-Gesellschaft, Beate Koch. "Die Zukunft ist das noch nicht."

Auf der IFA in Berlin stellt das Technisch-Wissenschaftliche Forum die Medien der nächsten Generation vor. Mehr als 20 Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Projektgemeinschaften präsentieren Prototypen und Ideen, die nach Veranstalterangaben den Alltag der Zukunft prägen werden. Zum Angebot zählen unter anderem so genannte Smart Textiles, die telefonieren oder Fernsehprogramme empfangen können.

Darüber hinaus werden Zukunftsstandards für das Digitalfernsehen von morgen vorgestellt, die echtes 3D-Fernsehen ohne Polarisationsbrille erlauben. Frühwarnsysteme werden in Zukunft auf den Markt kommen, die jeden Nutzer persönlich über drohende Unwetter wie Hagel oder Stürmen schützen. Auch das mobile Fernsehen über Satellit wird kommen.

Drahtlose Vernetzung von Multimediageräten zu Hause

Auch drahtlose und mobile Medienwelten nehmen inzwischen konkrete Formen an. Im Technisch-Wissenschaftlichen Forum wird das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Forschungsprojekt WiMAC@home (Wireless Media and Control at Home) vorgestellt. Experten forschen unter anderem zur drahtlosen Vernetzung von Multimedia-Geräten zu Hause. "Kabelsalat und Schnittstellenprobleme im Wohnzimmer sollen damit bald der Vergangenheit angehören", sagt eine Sprecherin des Münchner Instituts für Rundfunktechnik.

Schwerpunkt der Forschung ist ein neuartiger Fernseher (iDTV). Der iDTV vereint mehrere digitale Funktionen in einem Gerät. Er dient zum einen als Medienarchiv, das beliebige Rundfunkinhalte, Videos und Fotos speichert und diese im Heimnetzwerk verfügbar macht. Zum anderen stellt er die Verbindung zu Live-TV-Programmen her. Auch Pay-TV-Inhalte können den Angaben zufolge geschützt und unter Wahrung des Urheberrechts verteilt werden.