Risiko

Ovi wird Nokia revolutionieren

Mit der neuen Plattform Ovi riskiert der Handyhersteller viel
Von Marie-Anne Winter

Nach der Einschätzung der Branchenbeobachter von Ovum ist der Schritt, den Nokia mit der Einführung seiner neuen Plattform Ovi getan hat, ein sehr wichtiger gewesen, der die Mobilfunkbranche und Nokia selbst sehr verändern kann. So wie sich das finnische Unternehmen vom Gummistiefel-Hersteller zum Marktführer bei mobilen Kommunikationsgeräten entwickelt habe, sei Nokia nun dabei, sich zu einem Dienstleister für komplexe mobile Internet-Lösungen zu transformieren. Nokia habe nicht nur den großen Zeh in die Wasser des mobilen Internets getaucht, sondern eine sehr ambitionierte Bewegung angestoßen, die allerdings nicht ohne Risiken sei.

In der Vergangenheit habe sich immer wieder gezeigt, dass Netzbetreiber ihre Kunden und ihre Bedürfnisse nicht gut genug kennen und daher auch nicht in der Lage sind, ihnen Dienste und Produkte anzubieten, die sich wirklich haben wollen. Oft würden sie ihre Markenstärke und die damit verbundene Kundenbindung überschätzen. Nokia habe nun die Chance, das besser zu machen. Das Unternehmen wollte nicht auf ein riesiges Marketing-Budget, sondern auf Mund-zu-Mund-Propaganda setzen. Dennoch sei der Einstieg ins mobile Internet riskant, zum einen, weil die Netzbetreiber mitmachen müssen, zum anderen, weil noch nicht klar ist, in welche Richtung sich die Nachfrage solcher Angebote entwickeln wird und schließlich auch, weil nicht absehbar ist, ob Nokia die Sache richtig aufzieht.

Die Ovum-Experten gehen allerdings davon aus, dass Nokia gute Voraussetzungen mitbringt und die Fundamente für seine neue Plattform solide gelegt hat. Schlüsselfunktionen der neuen Nokia-Plattform könnten Social Networking und Community-Kommunikation werden. Die Chancen für den Erfolg von Nokia Maps beurteilt Ovum aber zurückhaltender.