OMTP-Empfehlung

Micro-USB als universeller Standard

Anbieter und Hersteller wollen sich auf einen Stecker-Standard einigen
Von Marie-Anne Winter

Die OMTP [Link entfernt] gab bekannt, dass nach brancheninternen Beratungen ein Dokument mit Empfehlungen verabschiedet worden ist, das den Weg für einen einzigen, universellen, herstellerübergreifenden USB-Kabelstecker (Universal Serial Bus) frei macht, mit dem Verbraucher ihre Mobilgeräte verbinden und aufladen können. Die Open Mobile Terminal Platform hat derzeit neun Vollmitglieder (Cingular Wireless, Hutchison 3G, Orange, SK Telecom, Telecom Italia, Telefónica, Telenor, T-Mobile und Vodafone) und vier Sponsoren (AOL, Ericsson, Nokia und SanDisk).

Diese jüngste Empfehlung stellt nach Ansicht der OMPT einen bedeutenden Fortschritt in Richtung einer Standardisierung weitverbreiteter Kabelverbindungen dar und werde für Anwender und Umwelt von klarem Nutzen sein. Auch das USB Implementers Forum unterstütze den Vorschlag.

Britische Verbraucher beispielsweise würden bei Vertragsänderung oder aus persönlichen Gründen im Durchschnitt zweimal im Jahr ihr Mobilgerät wechseln, so dass zig Millionen Aufladegeräte und Datenkabel im Umlauf seien. Darüber hinaus gebe es eine enorme Zahl verschiedener Peripheriegeräte wie Kopfhörer zum Telefonieren, Kits für das Auto, Datenkabel usw., von denen viele physisch ganz unterschiedliche Anschlüsse haben. Diese Zersplitterung erzeugt in der gesamten Wertschöpfungskette unnötige Kosten, sorgt für Durcheinander, schränkt die Wahlfreiheit des Kunden ein und hemmt durch Markteinstiegsbarrieren den Wettbewerb.

Weniger Durcheinander und mehr Nutzen

Das Dokument der OMTP empfiehlt, die Micro-USB-Norm für alle Mobilgeräte einzuführen. USB sei der De-facto-Standard in der PC-Branche und ist eine für den Anwender selbstverständlich gewordene Technologie. Kunden könnten damit auch ihre bisherigen Unterhaltungselektronik- und PC-Anlagen nutzen und für Peripherie-Anbieter würden sich ganz neue Marktchancen eröffnen.

Nokia war eines der OMTP-Mitglieder, das beim Zustandekommen der Übereinkunft eine entscheidende Rolle spielte. Markku Verkama, Direktor von Portfolioplanung bei Nokia Technology Platforms erklärte: "Die Arbeit der OMTP, die den Konsens über eine scheinbar so simple und doch bedeutende Empfehlung zustande brachte, wird von großem, weitreichenden Nutzen sein. Dank der Verringerung der Zahl der Kabel, die für die mobile Daten-Konnektivität notwendig sind, können wir die Praxis für den Anwender unserer Geräte verbessern und die Belastung der Umwelt verringern."

Dazu passt die heutige Meldung, dass Intel gemeinsam mit den IT-Unternehmen HP, NEC, NXP Semiconductors und Texas Instruments die USB 3.0 Promoter Group gegründet hat. Ziel ist es, eine ultraschnelle USB-Verbindung auf den Markt zu bringen, die eine Geschwindigkeit von bis zu 5 GBit/s bieten soll. Das ist 10-mal schneller als die derzeit gängige USB-Anbindung. Im Mittelpunkt der neuen Spezifikation steht die schnelle Datenübertragung bei Sync-and-Go-Anwendungen sowohl für klassische Computer als auch für Consumer- und mobile Geräte.