Orientierung

Private GPS-Routen zum Wandern und Fahrradfahren

Internetprojekt stellt freies Routenmaterial zusammen
Von ddp / Björn Brodersen

Navigationsgeräte erfreuen sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit. Standardmäßig lassen die meisten Modelle Wege in Stadtwäldern und der Feldmark bislang außer Acht. Aufgrund der vergleichsweise hohen Preise sind spezialisierte Karten-CDs und kommerzielle Internet-Angebote bislang für Fahrradfahrer und Wanderer relativ uninteressant. Zu einer echten Alternative entwickelt sich dagegen derzeit ein Internetprojekt, das private Aufzeichnungen von Wanderern und Zweirad-Touristen miteinander vernetzt, schreibt die Computerzeitschrift c't (Ausgabe 22/07).

Wer sich dagegen die Auskünfte spezieller Fahrradoptionen von Navigationsgeräten anschaut, wird meist enttäuscht. Die Modelle vermeiden bei der Routenberechnung in der Regel zwar Streckenabschnitte auf Autobahnen, doch naturnahe Wege lassen sie aus und führen den Fahrradfahrer stattdessen oft auf einer Autostraße unnötigerweise um den Stadtwald herum. Wie die Zeitschrift weiter berichtet, ist der Grund dafür recht simpel: Die eigentlichen Routendaten werden per Auto für Autofahrer ermittelt. Erst spezielle Webseiten bieten ausgesuchte Strecken für Nicht-Autofahrer samt ihrer GPS-Daten zum Herunterladen für den PDA an.

Sind die Daten aber nicht miteinander vernetzt, steht jede Route für sich alleine. Die Erstellung eines individuellen Streckenplans für den sonntäglichen Ausflug erfordert in diesem Fall sehr viel Arbeit. Eine Beendigung der datentechnischen Kleinstaaterei verspricht der Lösungsansatz des OpenStreetMap-Projekts. Dabei wird ausschließlich freies Routenmaterial genutzt: Alle Nutzer können die Inhalte verwenden, modifizieren und mit Herkunftsangabe weitergeben.

Wer sich auf die Seite begibt, findet derzeit noch einen recht dürftigen Datenbestand für Deutschland vor. Doch je mehr Nutzer ihre bei Rad- oder Wandertouren per GPS aufgezeichneten Daten zur Verfügung stellen, desto ausführlicher wird das Angebot. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis das Projekt OpenStreetMap in naher Zukunft über ein vollwertiges Kartennetz verfügt.