Mobilfunk: Die aktuellen Billig-Tarife im Vergleich

Angesichts immer neuer Mobilfunk-Marken, die mit neuen Angeboten auf den Markt kommen, hilft auch das einfach-einfach-einfach-Modell, mit dem der erste "echte" Prepaid-Discounter simyo vor zweieinhalb Jahren antrat, nicht immer weiter. Denn das einfachste Modell ist nicht immer das günstigste - und das macht das Mobilfunkleben wieder kompliziert. Betrachtet man den Minutenpreis, so liegt auf der Hand, dass ein niedriger Minutenpreis günstiger ist als ein höherer. Wird aber der günstige Minutenpreis mit einer Grundgebühr oder einem Mindestumsatz erkauft, sieht die Sache schon wieder anders aus - insbesondere für Wenigtelefonierer.

Bei Mobilfunk-Angeboten mit einem einheitlichem Minutenpreis profitieren auch wieder andere Nutzer als bei Tarifen, die für Gespräche zwischen ihren eigenen Kunden einen günstigeren Tarif berechnen als zu den Anschlüssen anderer Mobilfunkanbieter. Wer viele Interngespräche führt, kommt unter Umständen sehr viel günstiger weg als Handy-Kunden, die viel in andere Netze telefonieren. Diese profitieren eher von einem möglichst niedrigen Einheitspreis. Für unsere aktuelle Übersicht haben wir drei verschiedene Tarifmodelle mit einem einheitlichen Minutenpreis verglichen. Bei crash 5 von debitel wird eine vergleichweise günstige Grundgebühr von 2,95 Euro berechnet, dafür kann man in alle deutschen Netze zum Einheitspreis von 5 Cent pro Minute telefonieren. Bei crash 5 handelt es sich um einen Laufzeitvertrag; man bindet sich für 6 Monate.

Discount-Tarife sind vor allem für Wenigtelefonierer interessant

Der neue Anbieter SVEN mobil berechnet in seinem Tarif SVEN spezial einen einheitlichen Minutenpreis von 8 Cent, dafür wird zwar keine Grundgebühr, aber ein Mindestumsatz von 8 Euro verlangt. Mit diesem Laufzeit-Tarif legt man sich sogar für 24 Monate auf einen Anbieter fest.

Keine Mindestlaufzeit und keinen Mindestumsatz hat man bei Prepaid-Discountern wie Fonic, der einen einheitlichen Minutenpreis von 9,9 Cent berechnet. Zu diesem Einheitspreis kann man jetzt auch bei den E-Plus-Discountern simyo und Blau telefonieren und auch Congstar (im Netz von T-Mobile) und BILDmobil (im Vodafone-Netz) sind mit Minutenpreisen von jeweils 10 Cent in alle Netze nur geringfügig teurer. Diese Tarife sind vor allem für Wenigtelefonierer interessant, weil keine monatlichen Fixkosten entstehen. In allen bisher genannten Tarifen wird im Minutentakt abgerechnet. Im Gegensatz dazu werden im SVEN-spezial-Tarif in jedem Fall mindestens 8 Euro berechnet, auch wenn man gar keinen Anruf getätigt hat. Zum Vergrößern Grafik anklicken

Wie unser Vergleich zeigt, ist Fonic (rote Linie) bei einem monatlichen Gesprächsaufkommen bis zu 50 Minuten am günstigsten - 50 Minuten kosten 4,95 Euro, selbst mit crash 5 (grüne Linie) werden noch 5,45 Euro fällig, weil zum halben Gesprächspreis noch die monatliche Grundgebühr addiert werden muss. Am unvorteilhaftesten ist in diesem Fall der SVEN-spezial-Tarif.

Wenn man auch SMS- und Datenpreise berücksichtigt, sieht crash 5 nicht mehr ganz so gut aus, denn debitel berechnet für jede Kurznachricht teure 20 Cent, bei Fonic dagegen werden nur 9,9 Cent pro SMS berechnet. SVEN mobil ist mit 17 Cent pro SMS auch noch eher teuer. Betrachtet man die Datenpreise für das mobile Internet, ist Fonic mit 24 Cent pro Megabyte der Favorit. Bei crash 5 wird nicht nach Volumen, sondern nach Zeit abgerechnet, die Online-Minute kostet 9 Cent. Richtig teuer wird es bei SVEN mobil, hier kostet das Megabyte rasante 5,90 Euro.