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Mobilfunk: Die aktuellen Billig-Tarife im Vergleich

Grundgebühr, Mindestumsatz, Minutenpreis - was ist am günstigsten?
Von Marie-Anne Winter

Bei den so genannten Community-Tarifen wie beispielsweise bei callmobile werden bei Telefonaten zwischen callmobile-Kunden 4 Cent pro Minute berechnet, bei Gesprächen zu anderen Mobilfunk-Anschlüssen aber dagegen 14 Cent. Durch den großen Preisunterschied zwischen Intern- und anderen Gesprächen hängen die tatsächlichen Kosten stark von der Verteilung der Gespräche ab: Telefoniert man monatlich 60 Minuten innerhalb der Community (vertikale Achse) und bis zu 40 Minuten außerhalb (horizontale Achse), dann ist der Communitytarif (blaue Fläche) am günstigsten. Anteil Community-/Externgespräche

Bei monatlich 60 Minuten innerhalb der Community und mehr als 40 Minuten außerhalb (das sind dann mehr als 100 Minuten insgesamt) gewinnt hingegen wieder crash 5 (grüne Fläche).

Die 9,9-Cent-Tarife (rote Fläche) sind auch hier nur bei insgesamt geringer Minutenzahl und einem kleinem Community-Anteil führend - beispielsweise 30 Minuten außerhalb der Community und 10 Minuten innerhalb. Bei 35 Minuten "außerhalb" und 25 Minuten "innerhalb" sind alle drei Tarife praktisch gleich teuer, nämlich knapp 6 Euro monatlich: An diesem Punkt treffen sich die drei Flächen.

Community-Tarife lohnen sich nur bei vielen Interngesprächen

Das bedeutet, dass sich die Community-Tarife nur dann wirklich lohnen, wenn man hauptsächlich ihren speziellen Vorteil nutzt, nämlich die günstigen Intern-Gespräche. Mit diesem Modell können beispielsweise Familien sparen, die hauptsächlich untereinander telefonieren. Sind die Kinder größer und telefonieren mit vielen verschiedenen Freunden und Bekannten, die bei anderen Anbietern sind, ist wiederum ein Tarif mit einem möglichst günstigen Minutenpreis in alle Netze besser.

Für die Berechnung der Grafiken wurden alle Taktungen mit 60/60 angesetzt. Bei den Community-Tarifen wurde mit 4 bzw. 14 Cent pro Minute gerechnet, wie das beispielsweise bei callmobile, simply Prepaid oder dem Langtelefonierer-Tarif von klarmobil der Fall ist. Unterschiede bei der Mailboxabfrage (kostenfrei versus kostenpflichtig) wurden in diesem Fall nicht berücksichtigt. Weil Aldi Talk im Vergleich zu anderen Tarifen den günstigeren Takt (60/1 gegenüber 60/60) und/oder die kostenlose Mailbox als Vorteile aufweist, müsste für diesen Anbieter die blaue Fläche noch vergrößert werden. Keine Rolle spielten bei dieser Berechnung auch SMS- und Datenpreise.

Fazit: Wenigtelefonier profitieren von Prepaid-Discountern

Wenigtelefonierer, die nur bis zu 50 Minuten monatlich vertelefonieren, fahren mit einem grundgebührfreien Discount-Tarif am besten. Weiterer Vorteil vieler 10- bzw. 9,9-Cent-Discounter sind die günstigeren SMS- und Datenpreise. Bei den E-Plus-Discountern und Fonic werden bei der Nutzung des mobilen Internets 24 Cent pro Megabyte berechnet, auch Congstar und BILDmobil sind mit 48 bzw. 35 Cent pro Megabyte nicht viel teurer. Bei anderen Tarif-Modellen kann die Datennutzung sehr viel teurer sein.

Für Familien oder Freundeskreise, die viel untereinander telefonieren, kann sich ein Community-Tarif lohnen, bei dem Interngespräche günstiger sind - das gilt aber nur, wenn wirklich wenig Gespräche zum teuren Externtarif geführt werden, weil die höheren Kosten für diese Gespräche den Vorteil der günstigen Community-Telefonate schnell aufzehren.

Für Normal- und Vieltelefonierer lohnt sich dagegen der crash 5-Tarif von debitel - sofern man unter einem Verbrauch von 3 000 Minuten bleibt, den der Anbieter als Obergrenze vorsieht. Wer regelmäßig sehr viel telefoniert, sollte über die Nutzung einer entsprechenden Flatrate nachdenken. SVEN spezial lohnt im Grunde nur, wenn der monatliche Verbrauch regelmäßig um die 100 Minuten monatlich liegt. Immerhin ist der SMS-Preis mit 17 Cent etwas günstiger als bei crash 5. Für Ausflüge ins mobile Internet lohnt SVEN spezial wegen der hohen Datenpreise aber auf keinen Fall.