schwarz und schnell

Schöner mobil Surfen mit dem USB-Breitband-Stick

Das neue HSDPA-Modem von Vodafone im Schnelltest
Von Marie-Anne Winter

Seit Mitte November bietet Netzbetreiber Vodafone für den schnellen Datenaustausch über die Mobilfunknetze den USB-Stick MC950D von Novatel Wireless an. Dieser wird wie berichtet als UMTS-Broadband-Stick in der Mobile-Connect-Reihe bei Neuanschluss eines Laufzeitvertrages über 24 Monate ab einen Euro verkauft. Beim Tarif handelt es sich um den Business Data Pro8, der monatlich 9,52 Euro kostet. Zusätzlich muss noch eine Datenoption gebucht werden. Hier sollte man daran denken, dass man bei den hohen HSDPA-Geschwindigkeiten bis zu 7,2 MBit/s, die der USB-Stick ermöglichen soll, sehr schnell auch viel Datenvolumen verbrauchen kann. Wer den Stick unbedingt ohne Vertrag kaufen möchte, muss aber rasante 399,90 Euro auf den Tisch legen.

Wie sich vermuten lässt, wird der Mobile-Connect-USB-Stick in einen USB-Anschluss beim Notebook oder Desktop-PC gesteckt. Die Software für den Internet-Zugang befindet sich bereits auf dem Stick und muss nicht separat von CD-ROM installiert werden. Bei unserem Test-Laptop mit einem Windows-XP-System klappte das allerdings nicht auf Anhieb, offenbar weil eine ältere Version der Vodafone-Mobile-Connect-Software bereits vorhanden war. Die automatische Installation des neuen Geräts brach immer wieder ab. Erst als die alte Software komplett vom Rechner gelöscht war, funktionierte die Installation des USB-Sticks. Beim Versuch mit einem Desktop-PC, auf dem noch nie ein Mobile-Connect-Gerät von Vodafone installiert wurde, klappte die Installation wie von Vodafone versprochen auf Anhieb.

Geschwindigkeit in Theorie und Praxis

Der Vodafone-USB-Stick Nach der Installation, die schon ein paar Minuten dauern kann, öffnet sich ein Fenster, in dem die Eingabe der PIN für die SIM-Karte, die im Stick steckt, verlangt wird. Danach wird die Herstellung der mobilen Verbindung per Klick auf den Connect-Button angeboten. Die Anzeige in der Software gibt Aufschluss über den Verbindungsstatus und die Signalstärke. In unserem Test erreichten wir aber nicht die theoretisch möglichen 7,2 MBit/s, sondern lediglich 2 MBit/s im Download und 200 kBit/s im Upload - und das im Freien, auf der Torstraße in Berlin-Wedding. Auch in Berlin-Friedrichshain kamen wir nicht über diese Geschwindigkeiten hinaus.

In der von dicken Altbaumauern abgeschirmten teltarif-Redaktion erreichten wir auch mit dem Verlängerungskabel für den USB-Stick nur maximal 1 MBit/s im Download. Das ist zwar weit von der versprochenen Maximal-Geschwindigkeit entfernt, fühlt sich aber schon wie "richtiges" Breitband an und reicht für den üblichen Betrieb völlig aus. Auch das Versenden von E-Mails mit Bildern im Anhang klappte schnell und problemlos.

Mehr Bandbreite erfordert auch mehr Energie - nachdem der Broadband-Stick eingesteckt wurde, beschwerte sich der Laptop über eine Stromüberspannung am USB-Hubanschluss. Weitere Auswirkungen hatte diese Warnmeldung allerdings nicht - beim mobilen Betrieb saugte der Stick den Laptop-Akku allerdings merklich schneller leer. Der Energieverbrauch ist auch an der recht beträchtlichen Abwärme des HSDPA-Modems spürbar. Als Handwärmer ist es im Winter jedenfalls gut zu gebrauchen.

Mit dem richtigen Rechner ist es einfach

Speedtest draußen Von Haus aus werden die Windows-Betriebssysteme 2000, XP und Vista unterstützt. Auch an einem Mac soll sich das neue HSDPA-Modem betreiben lassen. Wir versuchten die Installation an einem G4-iBook mit einem Mac OS X 1.4-Betriebssystem, die allerdings nicht gelang. Auch nach der Installation der Vodafone-Mobile-Connect-Software von der dem Stick beiliegenden CD erkannte das Gerät den USB-Stick nicht. Einfaches "plug and play" für das Vodafone-Netz ist für Macuser also leider noch nicht drin.

Fazit: Der neue HSDPA-Stick ist noch kleiner und schicker als die Easy-Boxen und lässt sich - sofern man den richtigen Computer mit dem richtigen Betriebssystem benutzt - tatsächlich einfach installieren. Bei der mobilen Nutzung ermöglicht er ein echtes "Breitband-Feeling" - sofern das entsprechende Netz zu Verfügung steht. Allerdings sind die Mobilfunknetze trotz der an immer mehr Orten möglichen hohen Übertragungsgeschwindigkeiten noch immer nicht für echte Poweruser vorgesehen: Auch die Vodafone-Fairflat, die monatlich immerhin mit knapp 50 Euro zusätzlich zum Mobilfunkvertrag zu Buche schlägt, erlaubt nur ein Datenvolumen von 5 Gigabyte monatlich. Insofern ist es zwar schick, dass man im Vodafone-Netz mit DSL-Geschwindigkeit surfen kann - von DSL-Preisen wie im Festnetz kann man derzeit aber nur träumen.