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E-Plus: Wer keine MMS verschickt, bekommt auch keine

Abruf von MMS über das Internet bei E-Plus gestört
Von Guido Klose

Ein MMS-fähiges Handy zu besitzen, bedeutet leider nicht automatisch, dass man damit auch MMS empfangen kann - selbst wenn alle Einstellungen korrekt konfiguriert sind. Das gilt zumindest für Kunden des Mobilfunkanbieters E-Plus: Bei einer SIM-Karte, über die nicht schon mindestens eine MMS verschickt wurde, geht der Düsseldorfer Provider davon aus, dass diese in einem Handy steckt, das noch nicht MMS-fähig ist, und schaltet daher auch den Empfang solcher Nachrichten nicht von sich aus frei. Stattdessen erhält der Empfänger dann eine normale SMS, in der auf eine Internet-Adresse verwiesen wird, unter der die MMS unter Angabe eines individuellen Codes 72 Stunden lang abgerufen werden könne.

Gegen dieses Vorgehen ist prinzipiell nichts einzuwenden. Leider ist dieser Server jedoch häufig tagelang nicht erreichbar. Die Frist von 72 Stunden für den Abruf einer dort gespeicherten MMS verlängert sich dadurch aber nicht. Das bedeutet, dass viele Nachrichten trotz der bestätigten Zustellung an den Absender automatisch gelöscht werden, bevor der Empfänger die Möglichkeit hat, diese anzusehen.

Weihnachts-MMS gingen verloren

So geschehen auch über die Weihnachtstage: Während der Server "mms.eplus.de" am 25. Dezember laut Berichten in einschlägigen Internet-Foren zumindest noch mit Fehlermeldungen antwortete, war er anschließend gar nicht mehr ansprechbar und ist selbst am heutigen 30. Dezember noch nicht wieder zu erreichen. Alle zu Weihnachten verschickten MMS an Kunden im E-Plus-Netz, die kein MMS-fähiges Handy besitzen oder für die dieser Dienst eben noch nicht freigeschaltet ist, dürften damit für immer verloren gegangen sein.

Dabei ist das Problem alles andere als neu: Bei einer Recherche im "Web 2.0" finden sich schon aus dem Juni 2006 glaubhafte Beiträge von betroffenen Kunden, die über genau das gleiche Problem berichten. Und fortlaufende Kommentare hierzu belegen, dass E-Plus diese "temporäre, technische Störung", wie die Situation vom E-Plus-Kundendienst offenbar bezeichnet wird, seitdem nie richtig im Griff hatte: Man verweist einfach darauf, dass der Abruf von MMS über das Internet ein unverbindlich angebotener Zusatzdienst sei, für dessen Verfügbarkeit man leider keine Garantien übernehmen könne.

Was also tun zum bevorstehenden Jahreswechsel?

Da zweifelhaft ist, dass der MMS-Abruf im Internet für E-Plus-Kunden bis zum Jahreswechsel wieder möglich sein wird, sollte man sich vor dem Versenden einer MMS ins E-Plus-Netz vergewissern, dass der Empfänger nicht nur ein zum Empfang geeignetes Handy besitzt, sondern diesen Service auch freigeschaltet hat. Im Zweifelsfall bietet es sich an, lieber eine SMS zu schreiben, da diese von nahezu allen Handys korrekt dargestellt werden kann.

Als E-Plus-Kunde selbst kann man durch den einmaligen Versand einer MMS sicherstellen, alle zukünftigen Multimedia-Mitteilungen direkt auf dem Handy empfangen zu können, da hiermit der Dienst für die eigene Rufnummer automatisch aktiviert wird. In den meisten Tarifen ist dies mit Kosten in Höhe von 39 Cent für den Versand der MMS verbunden. Sollte das Handy noch nicht für den MMS-Dienst vorkonfiguriert sein, zum Beispiel weil man Handy und SIM-Karte getrennt voneinander erworben hat, finden sich Hinweise zur richtigen Einstellung für das E-Plus Netz auf den Service-Seiten von E-Plus. Viele neuere Handys lassen sich auch durch den Hersteller "fern-konfigurieren", wie es z.B. Nokia oder Sony Ericsson [Link entfernt] als kostenlosen Service anbieten. Wer jedoch noch kein MMS-fähiges Handy besitzt, hat bezüglich einer schnellen Lösung leider schlechte Karten: In diesem Fall bleibt nur eine Beschwerde bei E-Plus, der Kauf eines neuen Handys oder aber der Wechsel zu einem anderen Mobilfunk-Provider, der die Zustellung per Internet zuverlässiger unterstützt.