Push-Mail

Unite-Server: Blackberry bringt Mail-Server für Privatkunden

Blackberry-Unite-Server soll kostenlos angeboten werden
Von Christian Horn

Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) hat auf dem Mobile World Congress eine Version seines Blackberry-Servers für Privatkunden vorgestellt. Der Unite-Server soll kostenlos angeboten werden. Auf den Rechnern von Privatnutzern installiert soll der Service den mobilen Zugriff auf E-Mails, Fotos, Videos und Musikdateien ermöglichen. Nach der Einführung in Kooperation mit Telefónica werde Unite in Laufe des Jahres auch in Deutschland verfügbar sein. Mit welchen Mobilfunk-Betreibern RIM hier kooperieren will, gab das Unternehmen nicht an.

Kostenlose Verwaltung von bis zu fünf E-Mail-Konten mit Blackberry-Unite

Der Unite-Server soll im Unterschied zu Blackberry-Unternehmenslösungen keine direkte Anbindung an einen Mail-Server benötigen. Neue E-Mails würden vom jeweiligen E-Mail-Provider abgeholt und dann auf das Mobilgerät weitergeleitet. Mit der kostenlosen Blackberry-Ausgabe sei die Verwaltung von bis zu fünf E-Mail-Konten möglich und Blackberry-Funktionen wie Push-Mail, Kalenderabgleich und Instant Messaging sollen zur Verfügung stehen.

Mit Unite werde die Blackberry-Mail-Lösung auch für kleinere Unternehmen ohne eigenen E-Mail-Server oder auch für Familien interessant. Zur Nutzung muss allerdings der Rechner zu Hause dauernd in Betrieb sein, was bei Energie-bewussten Nutzern die Freude an der privaten mobilen Blackberry-Nutzung trüben könnte.

Blackberry als Prepaid-Angebot und Remote Stereo Gateway

Bereits im vergangenen Jahr hat RIM eine Prepaid-Lösung für den Blackberry-Dienst angekündigt. Auf dem Mobile World Congress gaben nun RIM und der Netzwerkausrüster Alcatel-Lucent bekannt, an einer entsprechenden Lösung zu arbeiten. Wann genau die Prepaid-Lösung für Blackberry angeboten wird und über welche Provider und zu welchen Konditionen der Prepaid-Tarif angeboten werden soll, wurde noch nicht bekannt gegeben.

Blackberry Remote Stereo Gateway
Foto: BoyGenius Report
Die Blackberry-Partneranbieter Onset Technology [Link entfernt] und WorldMate Live [Link entfernt] haben auf dem Mobile World Congress Updates für ihre Blackberry-Angebote angekündigt. Onset Technology bingt ein Update für Management-Tool METAmessage Applications Manager für Blackberry Enterprise Server, das erstmals mit einer Browser-basierten Administrationskonsole ausgestattet ist. WorldMate Live bietet ein Update für sein Tool zur Reiseplanung, das nun auch die Agendabearbeitung auf dem Gerät selbst und die Integration von Reisebüroinformationen ermöglicht.

Berichten im Internet zufolge will Blackberry das Musik-Accesoire "Remote Stereo Gateway" auf den Markt bringen, mit dem Mobilgeräte und Computer mit der heimischen Steroanlage via Bluetooth verbunden werden können. Mit Unterstützung des Bluetooth-Profils A2DP würden vermutlich auch andere Handys als Blackberry-Geräte den Remote Stereo Gateway nutzen können. Das Accesoire soll nur etwa 5 mal 5 Zentimeter groß sein und etwa 80 US-Dollar (etwa 55 Euro) kosten. RIM hat diese Berichte bislang nicht bestätigt.

RIM-CEO Balsillie kommentiert Blackberry-Ausfall in den USA

In einem Interview mit News.com erkärte RIM-CEO Balsillie, er glaube nicht, dass der Ausfall der Blackberry-Dienstes in den USA dem Ansehen seines Unternehmens geschadet hätte. Es habe sich nur um einen kurzen, nur wenige Stunden dauernden Ausfall des E-Mail-Dienstes gehandelt, Telefonie- und Messaging-Verbindungen seien nicht betroffen gewesen.

Der Push-Mail-Service von Blackberry war am Montag in den USA für einige Stunden zusammengebrochen. Da es sich um die zweite größere Störung innerhalb eines Jahres handelte, wurden in den Medien schnell Stimmen laut, Unternehmenskunden hätten verärgert auf den Ausfall reagiert und RIM laufe Gefahr, Kunden zu verlieren. Beim Ausfall des Dienstes im April des vergangenen Jahres hatte RIM einigen Unmut auf sich gezogen, indem das Unternehmen erst verspätet eine Stellungnahme bereitgestellt und dadurch heftige Spekulationen über die Ursache des Ausfalls ausgelöst hatte.