Erklärung

RIM erklärt Blackberry-Ausfall

Einführung einer neuen System-Routine war Ursache der Störung
Von Christian Horn /

Nachdem der Blackberry-Hersteller RIM zunächst keine Stellungnahme zum System-Ausfall des Blackberry-Dienstes in Nordamerika abgegeben hatte, lieferte das kanadische Unternehmen nun eine Erklärung zu den Hintergründen der Störung ab. Demnach war die Einführung einer neuen Software-Routine, die den Cache des Systems optimieren sollte, die Ursache für das Versagen des mobilen E-Mail-Dienstes. Die Software sei zuvor getestet worden und es sei nicht erwartet worden, dass ihre Einführung den regulären Betrieb beeinflussen würde. Die Routine habe jedoch unerwartet eine Kettenreaktion in Gang gesetzt und eine Serie von Interaktionsfehlern zwischen der System-Datenbank und dem Cache ausgelöst. RIM betonte, die Störung sei nicht durch Ausfälle von Hardware oder Software-Kernkomponenten verursacht worden

Heftigste Spekulationen nach ausgebliebener Stellungnahme

Nachdem das Problem erkannt war und eine sofortige Reparatur missglückte, habe man versucht auf ein Backup-System umzuschalten, doch auch dies sei nicht geglückt, weshalb sich die Reparatur hinausgezögert habe. Das Unternehmen arbeite nun daran, die Recovery-Prozesse zu verbessern. Der System-Ausfall hatte offensichtlich mehrere Millionen Blackberry-Kunden in Nordamerika betroffen. Da RIM keine sofortige Stellungnahme abgab, entstanden die heftigsten Spekulationen, die stellenweise so weit gingen, zu behaupten, der enorme Erfolg des Blackberry-Dienstes überlaste die Kapazitäten des Unternehmens. Der mobile E-Mail-Dienst wird in Amerika vor allem wegen seiner Zuverlässigkeit geschätzt und gilt als unverzichtbarer Begleiter von Business-Kunden.

Gestern war auch von Störungen des Blackberry-Dienstes in Europa berichtet worden. So berichteten deutsche T-Mobile-Kunden von Problemen beim Versand und Empfang von E-Mails. Wie inzwischen bekannt wurde, waren von diesem Problem aber nur Kunden, die die Prosumer-Lösung nutzen, betroffen, während sich der an Geschäftskunden richtende Blackberry-Enterprise-Service weiterhin störungsfrei arbeitete. Ursache war ein Leitungsproblem bei der Verbindung zu den europäischen Blackberry-Servern in Großbritannien. Die Störung lag somit im Gegensatz zu dem in Nordamerika aufgetretenen Problem nicht auf der Seite von RIM, wie auch das Unternehmen gegenüber teltarif.de bestätigte. Inzwischen funktioniert der E-Mail-Pushdienst in Europa wieder reibungslos. Der neue Blackberry 8830
Foto: Engadget

Gerüchte zu neuem Blackberry 8830 mit iTunes

Währendessen gibt es Gerüchte zu einem neuen Blackberry-Modell, das mit iTunes-Software ausgeliefert werden soll. Das Smartphone Blackberry 8830 mit QWERTY-Tastatur und GPRS-Unterstützung soll zunächst von amerikanischen Mobilfunk-Netzbetreiber Verizon vertrieben werden. Das Gerät soll mit einen Display mit 65 000 Farben und einer Auflösung von 320 mal 240 Pixel ausgestattet sein.

Das Smartphone soll Bluetooth und USB unterstützen und der interne Speicher soll mit microSD-Karten auf bis zu zwei Gigabyte aufgerüstet werden können. Ob das Gerät auch in Europa erhältlich sein wird, ist nicht bekannt.