Widerstand

Streik gegen Telekom-Einstieg bei griechischer OTE begonnen

Griechische Parlaments-Opposition fürchtet "Enthellenisierung"
Von dpa / Björn Brodersen

Angestellte und Techniker des griechischen Telekomkonzerns Hellenic Telecom (OTE) haben heute wie angekündigt einen dreitägigen Streik gegen die geplante Übernahme durch die Deutsche Telekom begonnen. Die Gewerkschaft befürchtet, dass die Telekom Stellen streichen und Löhne drücken will.

Die Telekom will von der Investmentgesellschaft Marfin einen Anteil von knapp 20 Prozent am größten Telekomkonzern Griechenlands übernehmen. Voraussetzung ist aber, dass die Bonner die Kontrolle über das Unternehmen erhalten. Dazu führt der Konzern Gespräche mit der griechischen Regierung, die mit 28 Prozent größter Aktionär von OTE ist. Die gesamte griechische Opposition hat sich bereits gegen den Verkauf geäussert und spricht von einer "Enthellenisierung" des für Griechenland strategisch wichtigen Unternehmens.

Ein Konzernsprecher äußerte sich am Dienstag nicht konkret zu den Befürchtungen der Gewerkschaft, sagte aber: "Wir stehen in Gespräch mit der Regierung. Falls absehbar ist, welches Konzept sich realisieren lässt, werden wir natürlich auf die Gewerkschaften zugehen." Folgen des Streiks wurden zunächst nicht bemerkbar. Geplante Anschlussarbeiten wurden jedoch nicht durchgeführt und Pannen nicht behoben, berichtete der griechische Rundfunk heute Morgen.