IPTV

SWR-Intendant: ARD soll Channel auf Youtube eröffnen

Künftiger ARD-Vorsitzender kündigt "zwingend notwendige Reformen" an
Von mit Material von dpa

Die ARD muss nach Worten des Intendanten des Südwestrundfunks (SWR), Peter Boudgoust, auf die rasante Entwicklung der Medienszene und die Vernetzung von Radio, Fernsehen und Internet reagieren. In einem Gespräch mit den Stuttgarter Nachrichten kündigte der künftige Vorsitzende der ARD zwingend notwendige Reformen für den Sendeverbund an. "Wir müssen schneller werden in unseren Entscheidungen und Ballast über Bord werfen", sagte er dem Blatt. Als Beispiel nannte er die Internetplattform Youtube. "Vor zwei, drei Jahren hätte kein Mensch erwartet, dass dieses Portal eine so große Anziehungskraft entwickelt. Jetzt müssen wir schnell entscheiden, ob wir dort vertreten sein wollen, und wenn ja, unter welchen Bedingungen das geschehen soll."

Boudgoust, der zum Jahresende den amtierenden ARD-Vorsitzenden Fritz Raff vom Saarländischen Rundfunk ablöst, sprach sich für ein Engagement der ARD in diesem Bereich aus. "Junge Menschen nutzen dieses Angebot und sind begeistert. Wenn wir also jüngere Leute erreichen wollen, müssen wir auf diesen Plattformen vertreten sein."

Pixelpark will "IPTV der nächsten Generation" entwickelt haben

Zur Olympischen Spiele in Peking stellt unterdessen das Internetunternehmen Pixelpark nach eigener Einschätzung "das interaktive Fernsehen der nächsten Generation vor": Der IPTV-Prototyp basiert auf der Silverlight-Technologie von Microsoft und ist somit plattform- und browserunabhängig. Er ermöglicht es, Live-Übertragungen mit passenden Zusatzmaterialien zu ergänzen, mit geeigneten Zusatzkanälen zu verknüpfen sowie direkt und in Echtzeit auf Zuschauerwünsche zu reagieren. Realisiert wird dies, indem der Zuschauer aktiv, über Umfragen und Votings, oder passiv, über die Auswahl der entsprechenden Kanäle, laufend Feedback an den Regisseur der Fernsehübertragung gibt. Zusätzlich wird die Live-Übertragung durch parallele, zahlenmäßig nahezu unbegrenzte Zusatzkanäle sowie Videos, Artikel, Galerien und weitere, zur Sendung passende Features vervollständigt. Der Zuschauer beeinflusst die Fernsehbilder der live übertragenen Geschehnisse ganz nach seinen Wünschen und der Regisseur steuert das Programm anhand des Zuschauerverhaltens. Dadurch sollen dem Zuschauer laut Pixelpark entscheidende Mehrwerte gegenüber dem klassischen, linearen TV geboten werden.

Der Prototyp entstand im Rahmen des EU-Projektes "Live Staging of Media Events", an dem sich Pixelpark beteiligt. Ziel ist es, ein neuartiges TV-Erlebnis für mediale Großereignisse, wie die Olympischen Spiele, zu schaffen.