Test

Das WLAN-Radio IPdio Mini von dnt im Test

Schnelle Inbetriebnahme und große Sendervielfalt
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Es ist aber auch möglich, ein Programm speziell für das eigene Gerät oder die eigenen WLAN-Radios - wenn man mehrere besitzt, abzuspeichern. Dazu registriert man sich kostenlos bei Reciva und meldet im eigenen Account das gekaufte Radio mit seiner Schlüsselnummer an, die über das Menü des Empfängers abgerufen werden kann.

Anschließend können eigene Programme mit ihrem Sendernamen und der dazu gehörenden Stream-Adresse abgespeichert werden. Wenige Sekunden später stehen die auf diesem Weg nachprogrammierten Sender zur Verfügung. Zusätzlich gibt es dann auch eine History der zehn zuletzt gehörten Programme. Diese sind dann auch auf Knopfdruck zu erreichen.

Das IPdio Mini empfängt Programme, die in den Formaten MP3 und Windows Media, Ogg und AAC sowie Real Audio empfangen werden. Zusätzlich sind Streams in MP3Pro und AAC+ zu empfangen, allerdings ohne den sonst bei diesen Übertragungsverfahren gegenüber MP3 und AAC üblichen Klangvorteil. In seltenen Fällen klappt der Empfang eines Programms aber auch nicht, wenn in einem der eigentlich vom IPdio unterstützten Formate gesendet wird. So gelang uns nicht der Empfang des slowakischen Privatsenders Radio Expres, obwohl dieser mit anderen WLAN-Radios problemlos gehört werden kann. Das IPdio Mini Pro bietet zusätzlich UKW-Empfang
Foto: dnt

Klangqualität nicht überzeugend

Die Klangqualität des IPdio Mini ist ein kleines Manko. Als Radiowecker oder Küchenradio reicht der Sound sicherlich aus. Schließt man das Radio jedoch an die HiFi-Anlage an, so hört man deutlich, dass der Klang etwas dumpf ist und Höhen fehlen. Das liegt nicht an der Übertragung der gehörten Sender über das Internet. Ein parallel betriebenes Noxon 2 Audio von Terratec hinterließ bei den jeweils gleichen Sendern klanglich einen deutlich besseren Eindruck.

Vorteil des IPdio Mini gegenüber dem Noxon: Schaltet man das Gerät aus und beispielsweise am nächsten Tag wieder ein, so wird nach dem Boot-Vorgang automatisch der zuletzt gehörte Sender wieder empfangen. Beim Terratec-Radio landet man im Hauptmenü und das gewünschte Programm muss erneut eingestellt werden. Außerdem sucht das Gerät ein gehörtes Programm automatisch wieder, wenn der Stream einige Sekunden lang nicht zu empfangen ist. Sobald der Empfang wieder möglich ist, wird das gewünschte Programm erneut wiedergegeben.

Positiv: Auch Real Audio kann empfangen werden

Erfreulich gegenüber vielen Mitbewerbern ist zudem die Möglichkeit, auch Programme in Real Audio zu empfangen. Es macht Spaß, die mehr als 10 000 Sender aus aller Welt zu entdecken, die das IPdio Mini schon von Hause aus mitbringt. So kann der Bayer auf Rügen Antenne Bayern hören, der Hamburger in Wien empfängt die NDR 1 Hamburg Welle 90,3 und wer sich für Musik aus aller Welt interessiert, ist zum Beispiel bei Radio Pomerode aus Brasilien oder Kosmos 94.1 aus Namibia gut aufgehoben.

Am Gerät selbst stehen leider nur magere drei Speicherplätze zur Verfügung. Dafür lassen sich über die Fernbedienung bis zu 99 Programme speichern. Als weiteres Feature ist es möglich, Musik vom PC auf das WLAN-Radio zu streamen und dort wiederzugeben. Für 20 Euro mehr gibt es ferner das IPdio Mini Pro. Dieses verfügt zusätzlich über klassischen UKW-Empfang und einen LAN-Anschluss.

Fazit: Große Sendervielfalt zum fairen Preis

Die IPdio-Mini-Radios von dnt bieten eine günstige Einstiegsmöglichkeit in die Welt des Internetradios ohne PC. Die Programmvielfalt unterscheidet sich nicht von Geräten, die von anderen Herstellern zu Preisen zwischen 200 und 300 Euro angeboten werden. Die Verarbeitung macht einen guten Eindruck. Ferner gibt es Real Audio. Darauf verzichten viele Konkurrenz-Produkte. Dafür fehlt dem IPdio Mini der AAC + Standard.

Die Klangqualität könnte etwas besser sein und die Fernbedienung hat keine hohe Reichweite. Wer damit leben kann, bekommt einen guten WLAN-Weltempfänger zu einem Preis, mit dem bislang kaum Mitbewerber konkurrieren können.