Wettbewerb

Unitymedia will Zusammenführung der TV-Kabelnetze

"Die Wettbewerber sind national aufgestellt"
Von Marie-Anne Winter

Der zweitgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber Unitymedia hält es für notwendig, dass das TV-Kabelnetz, das früher der Deutschen Telekom gehörte und derzeit auf mehrere Betreiber aufgeteilt ist, langfristig wieder unter einem Dach zusammengeführt wird. "Erst beim Verkauf durch die Deutsche Telekom wurden die Kabelnetze in einzelne Teile zerstückelt. Langfristig ist es wirtschaftlich allerdings sinnvoll, diese Teile wieder zu einem Kabelnetz zusammen zu führen", so Unitymedia-Chef Parm Sandhu im Gespräch mit der WirtschaftsWoche. "Denn unsere Wettbewerber sind national aufgestellt, wie etwa T-Home der Deutschen Telekom oder der Bezahlsender Premiere." Deshalb hält es Sandhu für notwendig, dass auch die Kabelnetze national gebündelt werden und das Angebot attraktiver wird, beispielsweise durch den Kauf der Bundesliga-Rechte.

Pandhu: "Wir wollen unseren Kunden so viele Dienste wie möglich verkaufen und es ihnen so einfach wie möglich machen, diese Dienste zu nutzen. Wir wollen unseren Kunden ersparen, fünf verschiedene Verträge mit fünf verschiedenen Anbietern unterzeichnen zu müssen. Da gehört die Fußball-Bundesliga dazu, falls wir zu wirtschaftlich sinnvollen Konditionen dazu Zugang erhalten."

Die Qualität der Kabelnetze in Deutschland schätzt Sandhu als so hoch ein, dass er fest mit dem Einstieg ausländischer Investoren rechnet. "Jede internationale Kabelgesellschaft sollte sich Deutschland angucken. Ich weiß nicht, ob sie es tun. Aber sie sollten es tun. Denn in Deutschland gibt es einige der am stärksten wachsenden Kabelgesellschaften der Welt", unterstreicht Sandhu. "Nirgendwo sonst sind die Kabelnetze so hervorragend aufgebaut wie in Deutschland. Öffentliche Gelder, die Telekom und zahlreiche private Unternehmen haben in den Achtzigerjahren dafür gesorgt, dass 25 Millionen Haushalte Anschluss an das Fernsehkabelnetz bekamen. So etwas hat es in keinem anderen Land gegeben."