Handymarkt

Marktanteil von Nokia sinkt auf 38 Prozent

Nokia mit Gewinneinbruch im dritten Quartal
Von dpa / Marie-Anne Winter

Der weltgrößte Handy-Hersteller Nokia hat im dritten Quartal einen massiven Gewinneinbruch erlitten und kämpft mit schwächerem Wachstum. Der Überschuss fiel im Jahresvergleich um 30,5 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro, wie der finnische Konzern heute in Helsinki mitteilte. Der Umsatz sackte um fünf Prozent auf 12,24 Milliarden Euro ab, was Nokia vor allem auf den starken Euro zurückführte.

Bereinigt um diese Währungseffekte habe sich der Umsatz um ein Prozent erhöht, sagte Vorstandschef Olli-Pekka Kallasvuo. Er sieht sein Unternehmen gerüstet, um die Marktposition auszubauen. Im abgelaufenen Quartal fielen die Finnen aber hinter die Konkurrenz zurück. Der Handy-Absatz kletterte zwar um fünf Prozent auf 117,8 Millionen Geräte, allerdings wuchs der Gesamtmarkt um acht Prozent.

Mit der Quartalsbilanz verfehlte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten zum Teil deutlich. Nach heftigen Kursausschlägen notierte die Aktie von Nokia am Nachmittag um 2,2 Prozent schwächer.

Nokia verliert Anteile am Handy-Markt

Der Nokia-Anteil am gesamten Handy-Markt verringerte sich auf 38 Prozent von 40 Prozent noch im zweiten Quartal. Nokia habe sich dagegen entschieden, den starken Preisabschlägen der Konkurrenz zu folgen, hieß es zur Begründung. Der durchschnittliche Preis der verkauften Nokia-Handys fiel trotzdem auf 72 Euro von 74 Euro im zweiten Quartal und 82 Euro vor einem Jahr. Der Abwärtstrend ist eine Folge des steigenden Bedeutung der Wachstumsmärkte, in denen günstigere Handys gekauft werden, sowie auch des starken Euro.

Die aktuellen Verkaufszahlen machen deutlich, wo die Musik spielt: In Europa sank der Absatz im Jahresvergleich um 5,5 Prozent auf 27,4 Millionen Geräte. Im Mittleren Osten und Afrika gab es dagegen ein Plus von 11,4 Prozent auf 21,5 Millionen verkaufte Handys. In der Region Asien-Pazifik stieg der Absatz um 13,9 Prozent auf 33,6 Millionen Mobiltelefone.

Für das Jahr 2008 rechnen die Finnen für die gesamte Branche mit 1,26 Milliarden verkauften Handys - das wäre ein Plus von zehn Prozent.

Ungeachtet eines Umsatzrückgangs von fünf Prozent steht die Netzwerksparte Nokia Siemens Networks (NSN) vor der Gewinnschwelle. Der operative Verlust des Gemeinschaftsunternehmens mit der Siemens AG verringerte sich auf eine Million Euro. Das Unternehmen sei auf dem besten Weg, sein Einsparziel von zwei Milliarden Euro zu erreichen, hieß es.