Rückruf

Überhitzungsgefahr: Computerhersteller rufen Sony-Akkus zurück

Weltweit etwa 100 000 Akkus betroffen
Von Marie-Anne Winter

Moderne Mobilgeräte werden immer leistungsfähiger - ein Schwachpunkt ist häufig das Durchhaltevermögen des Akkus, der das Gerät mit Energie versorgt. Bei der Produktion der komplexen Hightech-Batterien kommt es immer wieder zu Problemen und auch beim Ladevorgang können Nutzer einiges falsch machen. Die aktuellen Lithium-Akkus, wie sie in Handys oder Laptops verwendet werden, sind nämlich nicht ganz ohne, denn bei Lithium handelt es sich um ein hoch reaktives Leichtmetall, das sich bei starker Erwärmung entzünden kann - und dann geht unter Umständen der Laptop in Flammen auf. Wenn so etwas auch noch an Bord eines Flugzeugs passiert, kann ein überhitzter Akku größere Katastrophen nach sich ziehen. Damit es gar nicht so weit kommt, starten Unternehmen immer wieder großangelegte Rückruf-Aktionen.

Wie der Elektronik-Konzern Sony mitteilt, unterstützt der Hersteller freiwillige Rückruf-Aktionen [Link entfernt] von Akkus für Notebooks durch einige große PC-Hersteller. Betroffen sind weltweit rund 100 000 Akkus für Notebooks, für die Lithium-Ionen-Batteriezellen mit 2,15 Ah von Sony verwendet werden.

Bei diesen Geräten soll es zu Überhitzungen kommen. Weltweit wurden laut Sony insgesamt 40 Vorfälle gemeldet - 13 davon in Europa. Bei einigen Vorfällen wurde über Rauch- und Flammenentwicklung berichtet. Zudem wurde Sony darüber informiert, dass bei vier Vorfällen ein geringfügiger Brand entstand und bei 21 Vorfällen ein geringer Sachschaden festgestellt wurde.

Sony geht davon aus, dass die meisten Vorfälle aufgrund von Umstellungen einer Produktionslinie im Zeitraum von Oktober 2004 bis Juni 2005 entstanden und sich auf einige der in diesem Zeitraum gefertigten Batteriezellen ausgewirkt haben. Außerdem traten einige Vorfälle auf, die in Zusammenhang mit fehlerhaften Rohmaterialien stehen könnten.

Sony betont, dass die Lithium-Ionen-Batteriezellen mit 2,15 Ah nicht identisch mit den Batteriezellen seien, für die bestimmte PC-Hersteller 2006 wesentlich umfangreichere Rückrufaktionen und Austauschprogramme durchgeführt hatten. Für die VAIO-Notebooks von Sony würden andere Batteriezellen verwendet, so dass diese nicht von den Rückrufaktionen betroffen seien. Sony betont, dass die Vorfallquote bei seinen Akkus insgesamt nur 0,000016 Prozent betrage, die weltweite Auslieferung von Akkus mit 2,15 Ah seit 2002 insgesamt belaufe sich auf etwa 260 Millionen Stück.