Software-Bug

T-Mobile: MyFaves-Handys können zur Kostenfalle werden

Pressestelle bestätigt Probleme bei der Nutzung mit fremden SIM-Karten
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Mit MyFaves bietet T-Mobile einen Tarif für Kunden an, die vor allem mit bis zu fünf Kontakten besonders günstige Handy-Gespräche führen wollen. Für die Nutzung des Angebots sind spezielle Handys erforderlich, die eine Benutzer-Oberfläche für MyFaves mit an Bord haben. So sind die fünf wichtigsten Gesprächspartner jederzeit auf Knopfdruck vom Hauptmenü des Mobiltelefons aus erreichbar.

Leser wiesen uns nun darauf hin, dass es technische Probleme gibt, wenn ein MyFaves-Handy gekauft, aber nicht im Netz von T-Mobile, sondern im Netz eines Mitbewerbers betrieben wird. Das Handy versucht sich nach jedem Einschalten und Einbuchen ins Netz durch den Versand einer Daten-SMS mit Überlänge beim MyFaves-Dienst anzumelden.

Leser berichten von unerwünschtem SMS-Versand im Ausland

Bisherigen Leser-Erfahrungen zufolge kommt der Versand der SMS in der Regel nicht zustande, wenn man sich im Netz seines Anbieters aufhält. Anders ist dies allerdings im International Roaming. Im Ausland werden die Kurzmitteilungen der Erfahrungen betroffener Leser zufolge verschickt, ohne dass der Kunde dies bemerkt. Nachteil: Gerade im Ausland können für den SMS-Versand zumindest derzeit noch besonders hohe Kosten anfallen. Das soll sich zwar zumindest innerhalb der EU künftig ändern. Dennoch ändert dies nichts daran, dass für den Kunden Kosten anfallen, die er offenbar nicht verhindern kann.

Die Pressestelle der Telekom-Mobilfunktochter bestätigte gegenüber teltarif.de den von den Kunden unerwünschten Versand solcher SMS-Mitteilungen. Dies sei so bei der Einführung von MyFaves spezifiziert worden und T-Mobile sei davon ausgegangen, dass die Geräte ausschließlich von eigenen Kunden genutzt werden. Bei diesen werden die Auslands-SMS nach Angaben der Pressestelle herausgefiltert und nicht berechnet. Auf die Abrechnung anderer Netzbetreiber hat T-Mobile naturgemäß keinen Einfluss.

Wenig kundenfreundlich: Bislang kein Hinweis auf mögliche Probleme

Auch wenn die Pressestelle davon ausgeht, dass ein bei T-Mobile gekauftes Gerät nur im Netz des Bonner Unternehmens genutzt wird: Kundenfreundlich wäre zumindest ein Hinweis auf ungewollte Kosten, die entstehen können, wenn ein MyFaves-Handy mit der SIM-Karte eines anderen Netzbetreibers eingesetzt wird.

T-Mobile arbeitet nach eigenen Angaben nun an einer Lösung, die den Versand kostenpflichtiger und ungewollter SMS-Nachrichten bei einem MyFaves-Handy verhindert. Anfang nächsten Jahres soll die Lösung zur Verfügung stehen, wobei bislang noch nicht bekannt ist, inwieweit der Lösungsansatz auch für bereits ausgelieferte MyFaves-Handys zur Verfügung stehen wird. Einstweilen kann man Besitzern von Mobiltelefonen, die für MyFaves ausgestattet wurden, nur empfehlen, die Geräte nicht in Fremdnetzen einzusetzen.