Kabel-Strategie

Versatel übernimmt weiteren TV-Kabel-Anieter

Versatel setzt auf den Ausbau eigener Kundenanschlüsse per TV-Kabel
Von Marie-Anne Winter

Die Versatel AG setzt, wie vor einigen Monaten angekündigt, auf das TV-Kabel. Durch den Erwerb von Kabelnetzbetreibern der Netzebene 4 will Versatel den direkten technischen Zugang zum Endkunden erschließen und somit den Hauptwettbewerbsvorteil, das eigene Netz, effektiver nutzen. Auf diese Weise will sich das Unternehmen gleichzeitig von der Deutschen Telekom unabhängiger machen. Die Kombination von TV- und Breitbanddiensten sichere das Angebot hoher Bandbreiten und gewährleiste gleichzeitig eine stärkere Ausrichtung auf Bündelangebote wie Triple- und Quadruple-Play. Peer Knauer: "Für uns ist die Kabeltechnologie die alternative Strategie zu FTTx, weil das Kabel die kosteneffiziente Möglichkeit darstellt, in Zukunft hohe Bandbreiten zu realisieren."

Versatel hat über ihre Tochtergesellschaft Versatel Kabel GmbH gemeinsam mit der Life Science GmbH, einem Unternehmen der Corfina AG, Frankfurt das Joint Venture Versatel Media GmbH gegründet. Das Gemeinschaftsunternehmen, an dem die Versatel Kabel GmbH zu 49 Prozent beteiligt ist, übernimmt den Kabelnetzbetreiber der Netzebene 4 MediaHome GmbH [Link entfernt] & Co. KG. Die Finanzierung des Kaufpreises erfolgt über ein Bankdarlehen sowie ein Gesellschafterdarlehen der Versatel AG in Höhe von 13 Millionen Euro. Zudem hat Versatel eine Option, ihren Anteil an der Versatel Media GmbH nach drei Jahren auf 100 Prozent aufzustocken. Der Aufsichtsrat der Versatel AG hat der Gründung des Joint Ventures und der Übernahme der MediaHome zugestimmt. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen.

Versatel bringt seine Erfahrungen aus der Integration des Kabelnetzbetreibers AKF [Link entfernt] und seine Telekommunikationskompetenz in das Gemeinschaftsunternehmen ein. Das Joint Venture ermöglicht der Versatel AG den alleinigen Zugriff auf den Kundenstamm der MediaHome von rund 81 000 Haushalten. Etwa 60 Prozent der MediaHome-Haushalte liegen innerhalb der Versatel-Regionen. Die Migration von Versatel-Kunden auf das MediaHome-Kabelnetz sei möglich. Versatel könne diesen künftig Dienste mit im Vergleich zu DSL höheren Bandbreiten von mehr als 20 MBit/s anbieten.

"Mit der Beteiligung an der Versatel Media GmbH und der Übernahme der MediaHome durch das Joint Venture setzt Versatel seinen erfolgreichen Kurs als aktiver Konsolidierer fort und erweitert die Möglichkeiten für die Kundenanbindung", so Peer Knauer, Vorstandsvorsitzender von Versatel.