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Neoi 906e mit QWERTY-Tastatur: Klein ist nicht alles

Gerät hat mit echten Smartphones nichts zu tun
Von Ralf Trautmann

Unter der Marke Neoi wurde jetzt mit dem Modell 906e ein mobiles Endgerät vorgestellt, das dank QWERTY-Tastatur und geringer Maße auf den ersten Blick an ein zu klein geratenes Smartphone erinnert: Es misst 83 mal 54 mal 10 Millimeter und wiegt dabei 88 Gramm. Das es sich um ein tatsächlich von den Deutschen entwickeltes Gerät handelt, darf zu Recht bezweifelt werden, vielmehr dürfte es sich um ein Import-Gerät handeln. Klein: Neoi 906e
Bild: neoi.de

Gewöhnungsbedürftig ist schon das Äußere des Gerätes: Das mit 26 mal 21 Millimeter äußerst kleine Display, das 262 144 Farben darstellt, befindet sich oben links in der Ecke der Vorderseite des Gehäuses. Die Rückseite des 906e besteht aus gebürstetem Aluminium. Das Triband-Gerät bietet zudem Schnelltasten für den Audio- und Videoplayer (wobei sich angesichts des kleinen Displays die Sinn-Frage der Video-Wiedergabe stellt) sowie für die Kamera, zu der leider keine weiteren Angaben vorliegen. Auch Surfen ist mit dem 906e möglich, dafür unterstützt das Gerät WAP 2.0. Auch hier jedoch wird auf Grund der Display-Größe in der Praxis wenig Freude aufkommen, so dass die ausschließliche Unterstützung von klassischem GPRS mit maximal mageren 53 kBit/s im Downstream wohl kaum noch ins Gewicht fallen dürfte. Das 906e bietet Mobile-Java-Funktionalität, integriert sind ein Messenger (für dessen Nutzung sich der Anwender allerdings bei Neoi registrieren muss) und ein E-Mail-Client.

Viel Speicherplatz für (fast) Nichts?

Zudem stehen ein UKW-Radio, einfache Organizer-Funktionen sowie für die Datenübertragung Bluetooth (ein entsprechendes Headset wird mitgeliefert) sowie eine USB-Schnittstelle bereit. Der interne Speicher liegt immerhin bei 512 MB, der allerdings zum Teil schon von der Software belegt ist. Per MicroSD-Speicherkarte ist die Erweiterung auf bis zu 8 GB möglich, eine 1-GB-Variante findet sich im Lieferumfang. Der Akku soll bis zu 300 Stunden Standby oder 150 Minuten Sprechzeit bieten.

Schnell dürfte deutlich werden, dass das Neoi 906e zu nicht allzu viel zu gebrauchen ist. Zum Schreiben von Kurzmitteilungen oder dem Abspielen von Songs auf das 906e umzusteigen, dürfte trotz QWERTY-Tastatur für die meisten Nutzer ausscheiden. Surfen und Video-Wiedergabe mit dem 906e werden darüber hinaus keinen Mehrwert bieten. Ob sich das Gerät auf Grund der minimalistischen Ausmaße als nettes Gimmick eignen würde, ließe sich indes nur anhand des Preises entscheiden: Der war aber leider nicht zu erfahren. Der Anbieter setzt augenscheinlich allerdings auch auf Unternehmens-Kunden, die die Geräte dann mit eigenem Logo ausstatten können und als Werbegeschenk verteilen. Doch selbst für umsonst dürfte das 906e ein klassischer Staubfänger im heimischen Schrank werden.