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Drei Netze sorgen auch in Ägypten für Handy-Empfang

Selbst UMTS ist im Land am Nil kein Fremdwort mehr
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Zu den beliebtesten Reiseländern gerade auch in der kalten Jahreszeit zählt Ägypten. Natürlich darf in vielen Fällen das Handy nicht fehlen, um mit Freunden, Bekannten und Verwandten in Kontakt zu bleiben. Allerdings rechnet man nicht unbedingt mit bester Funkversorgung, zumal der Handy-Empfang in vielen afrikanischen Ländern auf große Städte beschränkt ist.

In Ägypten sieht es etwas anders aus, wie auch Tests der teltarif.de-Redaktion gezeigt haben. Neben Vodafone und MobiNil, die schon seit Jahren am Nil für Funkempfang sorgen, ist seit dem vergangenen Jahr auch Etisalat auf dem Mobilfunkmarkt vertreten. Das Unternehmen nutzt als erster ägyptischer Netzbetreiber im GSM-Bereich nicht nur den Frequenzbereich um 900 MHz, sondern ist auch auf 1800 MHz aktiv. Darüber hinaus gibt es bei allen drei Netzbetreibern bereits UMTS - allerdings ausschließlich in größeren Städten wie Kairo, Luxor und Assuan. Drei Netze sorgen in Ägypten für Handy-Empfang
Foto: teltarif

Nildelta, Sinai und entlang des Nils gute Versorgung

Ein Blick auf die Versorgungskarten [Link entfernt] der ägyptischen Netzbetreiber zeigt, dass vor allem das Nildelta im Norden sehr gut versorgt ist. Darüber hinaus sind die Netze entlang des Nils und auf der Halbinsel Sinai vertreten. In der Sahara gibt es dagegen nur "Hotspots" mit Mobilfunk-Empfang. Ansonsten ist die Wüste abseits großer Verbindungsstraßen weitgehend unversorgt. Wer hier telefonieren möchte, ist somit auf ein Satelliten-Handy angewiesen.

Wir testeten die Netzabdeckung entlang des Nils zwischen Luxor und Assuan. Wie es die Netzabdeckungskarten versprechen, sind die Netze fast durchgehend zu empfangen. Davon hinterließ Vodafone einen etwas schlechteren Eindruck als MobiNil, während das noch recht neue Etisalat noch größere Lücken aufwies.

Handy-Empfang bis zur sudanesischen Grenze

Fährt man südlich von Assuan weiter Richtung Abu Simbel, so ist auch hier bis zur sudanesischen Grenze durchgehend guter Handy-Empfang mit MobiNil und Vodafone möglich. Etisalat hat in dieser Region noch große Versorgungslücken und ist erst in Abu Simbel, der letzten Stadt vor der Grenze, wieder mit gutem Signal zu empfangen.

Kurios: Vodafone begnügt sich außerhalb der mit UMTS versorgten Gebiete bislang weitgehend mit herkömmlicher GPRS-Versorgung für mobile Datendienste, während Etisalat auch EDGE anbietet. Ausgerechnet mitten in der Sahara, wenige Kilometer vor der Grenze zum Sudan, gab es jedoch eine einzelne EDGE-Zelle von Vodafone.

Die UMTS-Versorgung ist nicht mit Deutschland vergleichbar. In Luxor konnten wir das 3G-Netz nur von Vodafone und Etisalat beobachten. MobiNil war ledglich in Assuan mit UMTS vertreten. Begibt man sich jeweils aus dem Stadtkern heraus, so endet die 3G-Funkversorgung recht schnell. Auch die Netzabdeckung in Häusern ist deutlich schlechter als man es von deutschen Großstädten kennt. Vodafone-Shop in Assuan
Foto: teltarif

Hightech aus Cupertino: Auch das Apple iPhone 3G gibt es in Ägypten

In Ägypten werden hauptsächlich einfachere Handy-Modelle verkauft. In den Shops bekamen wir nur selten Smartphones oder aktuelle Multimedia-Telefone zu sehen. Eine Ausnahme bildet inzwischen das Apple iPhone 3G, das seit einigen Wochen bei Vodafone und MobiNil verkauft wird. Apple musste die Firmware speziell für Ägypten anpassen, um ein Verkaufsverbot zu umgehen.

Die ägyptische Regierung gestattet generell keine Navigationsgeräte und somit auch keine Handys mit GPS-Modul. GPS ist in Ägypten dem Militär vorbehalten. Wer als Geräte-Hersteller seine Handys in Ägypten verkaufen möchte, muss somit speziell für dieses Land eine Version anbieten, mit der keine Navigationsfunktionen nutzbar sind.

Apple hat softwaremäßig das GPS-Modul im iPhone 3G abgeschaltet und trägt somit den Auflagen der ägyptischen Regierung Rechnung. Hackern soll es allerdings bereits gelungen sein, die Sperre nach einem Jailbreak zu umgehen, so dass das iPhone 3G dann auch wieder zur exakten Standort-Bestimmung genutzt werden kann. Sobald die G-Map-Software oder ein vergleichbares System für Nordafrika verfügbar ist, wäre auch die Navigation möglich.

Der günstigste iPhone-Vertrag kostet bei Vodafone Ägypten umgerechnet knapp 20 Euro im Monat. Inklusive sind 150 Gesprächsminuten, 50 SMS und 250 MB Datenverkehr für den Internet-Zugang. Bei MobiNil ist das günstigste Paket zum Monatspreis von umgerechnet rund 16 Euro zu bekommen. Dabei sind sogar 500 Gesprächsminuten und eine SMS-Flatrate inklusive, dafür aber nur 100 MB Datentransfer beim Internet-Zugang.