Drei Netze sorgen auch in Ägypten für Handy-Empfang
Wie in Deutschland und anderen Ländern erhoffen sich auch die ägyptischen Netzbetreiber
durch das iPhone 3G einen Schub für die mobile Internet-Nutzung.
Bislang scheint die Möglichkeit, auch unterwegs online zu gehen, kaum genutzt zu
werden. Doch immerhin: Ein Handy besitzt zumindest in den Städten fast jeder, wie man
auf den Straßen sieht. Die Sprachqualität ist auch bei Telefonaten nach Deutschland
recht gut. Lediglich Zeitverzögerungen muss man teilweise in Kauf nehmen, so dass
es bei Gesprächen jeweils einige Sekunden dauert, bis die Antwort des Gesprächspartners
zu hören ist.
Mobiles Internet wird im Handy-Shop demonstriert
Foto: teltarif
Vodafone versucht, seinen UMTS-Zugang ins World Wide Web schon recht intensiv zu vermarkten. In einem Netzbetreiber-Shop in Assuan, den wir besucht haben, war ein Laptop mit der typischen roten Modemkarte im PCMCIA-Format ausgestellt. Mit diesem Equipment wurde interessierten Kunden die mobile Internet-Nutzung vorgeführt.
UMTS-Modems in Form eines USB-Sticks, wie sie in Europa inzwischen weit verbreitet sind, entdeckten wir dagegen in den Shops noch nicht. Dafür bewirbt Vodafone auf seiner Homepage schon Router, mit denen sich der Mobilfunk-basierte Internet-Zugang auf mehrere PCs verteilen lässt.
Roaming mit deutschen SIM-Karten
Die Kunden aller deutschen Netzbetreiber können mit ihrem Handy auch in Ägypten telefonieren. Die SIM-Karten von T-Mobile, E-Plus, o2 und vistream buchen sich in alle drei Netze am Nil ein. Vodafone verzichtet bislang auf ein Roaming-Abkommen mit Etisalat. Datendienste funktionieren nicht immer - auch dann nicht, wenn es hierfür eigentlich ein Roaming-Abkommen gibt. Hier hilft es oft schon, ein anderes Netz am jeweiligen Aufenthaltsort zu nutzen.
Allerdings ist das Telefonieren in Ägypten für viele deutsche Handy-Kunden nicht gerade ein günstiges Schnäppchen. T-Mobile und o2 verlangen stolze 2,99 Euro pro Gesprächsminute nach Deutschland. Bei Vodafone und E-Plus ist es mit 2,55 bzw. 2,49 Euro etwas günstiger, wobei Vodafone-Kunden nochmals zehn Prozent billiger telefonieren, wenn sie sich in das ägyptische Vodafone-Netz einbuchen. Das klappte bei unseren Tests teilweise, aber nicht immer automatisch. Tipp: Gegebenenfalls das gewünschte Netz manuell auswählen. Wie das funktioniert, verrät die Bedienungsanleitung des eigenen Handys. Auch ankommende Anrufe aus Deutschland sind in Ägypten teuer: Vodafone berechnet pro Minute 1,53 Euro, bei o2 sind es 1,59 Euro, bei T-Mobile und E-Plus sogar 1,79 Euro.
Sparen mit Vodafone ReiseVersprechen
Vodafone-Kunden können in Ägypten deutlich günstiger telefonieren, wenn sie das ReiseVersprechen buchen. Diese Option ist auch am Nil, bei den Pyramiden und im Tal der Könige nutzbar und ermöglicht die gleichen Gesprächspreise wie innerhalb Deutschlands plus 75 Cent pro Gespräch.
Eine Alternative - vor allem auch für Kunden anderer Netzbetreiber - sind
Roaming-Discounter-Karten. Wir
haben in Ägypten sowohl mit United Mobile
[Link entfernt]
, als auch mit solomo
allerdings nur mäßige Erfahrungen gemacht. Teilweise war keine Erreichbarkeit gegeben
und auch abgehende Telefonate waren nicht immer möglich. Stattdessen war die
Anzeige "Netz belegt" im Handy-Display zu lesen.
Auch hier war Abhilfe oft durch die Auswahl eines anderen Netzes am Aufenthaltsort
möglich.
Abenteuerliche Antennen-Konstruktionen auf Hausdächern
Foto: teltarif
Dafür kann man mit solomo pro - wenn es funktioniert - schon für 29 Cent pro Minute ins deutsche Festnetz telefonieren (Mobilfunknetze 39 Cent pro Minute) und eingehende Anrufe schlagen mit 5 Cent pro Minute zu Buche. Auch United Mobile berechnet 29 Cent pro Minute ins deutsche Festnetz und 39 Cent pro Minute in die Handynetze. Dazu kommen allerdings noch 25 Cent (ab Januar 19 Cent) pro Verbindung. Eingehende Gespräche sind kostenlos.
Wer eine SIM-Karte von United Mobile mit liechtensteinischer Rufnummer besitzt, kann in Ägypten auch den mobilen Internet-Zugang im Vodafone-Netz nutzen. Dabei werden im Datentarif des Reise-Discounters 9,9 Cent je 100-kB-Datenblock vom Guthaben auf der Prepaidkarte abgezogen. Dazu kommen 39 Cent pro Verbindung.