Untersuchung

Durch die richtige Taktung bei Handy-Telefonaten sparen

Analyse: Nutzer achten selten auf günstigen Abrechnungstakt
Von Björn Brodersen

Fast jeder zweite deutsche Handy-Besitzer könnte durch einen günstigeren Abrechnungstakt seiner Gespräche Kosten beim Telefonieren mit dem Mobiltelefon sparen. Das hat jetzt eine Untersuchung von Mitarbeitern der Universität Frankfurt ergeben, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Der Analyse zufolge zahlt der Handy-Nutzer im Durchschnitt 40 Prozent zu viel, wenn sein Mobilfunkvertrag einen ungünstigen Abrechnungstakt vorsieht. Die Frankfurter Ökonomen stützen laut dem Zeitungsbericht ihre Ergebnisse auf die Auswertung von 40 000 Telefongesprächen aus rund 700 Mobilfunk-Rechnungen von 300 Handy-Nutzern.

Verantwortlich für die rechnerisch "zu hohen" Kosten für Handy-Gespräche ist der Abrechnungstakt oder das Telefonverhalten des Nutzers - je nach Perspektive. Der Analyse der Frankfurter Uni-Mitarbeiter zufolge dauern 60 Prozent der Handy-Gespräche nicht einmal eine Minute. In der Regel berechnen die Mobilfunkanbieter ihren Kunden jedoch die erste Gesprächsminute voll - auch wenn das Telefonat nur wenige Sekunden gedauert hat. Dieser Umstand macht zum Beispiel Verbindungen, bei denen der Anrufer nur die Mailbox des gewünschten Gesprächspartners erreicht und keine nachricht hinterlässt sondern gleich wieder auflegt, vergleichsweise sehr teuer. Bei längeren Handy-Telefonaten fällt eine Minuten-Taktung dagegen weniger ins Gewicht.

Fast nur Minutentakt bei Mobilfunk-Discountern

Gerade in den Laufzeittarifen der deutschen Mobilfunknetzbetreiber zahlen die Kunden nach der ersten Gesprächsminute in 10-Sekunden- (60/10) oder in 1-Sekunden-Schritten (60/1) für ihre Anrufe. Einen günstigeren Abrechnungstakt (10/10 oder 1/1) können die Kunden häufig gegen monatlichen Aufpreis hinzubuchen. Eigene Berechnungen der FAZ haben ergeben, dass sich der mit einem Aufpreis verbundene Takt in kleineren Abrechnungsschritten schon ab Gesprächsbeginn für viele Netzbetreiber-Kunden ab rund 10 Handy-Telefonaten pro Woche lohnt.

Bei den günstigen Mobilfunk-Discountern herrscht dagegen die Abrechnung in vollen Minutenschritten (60/60) ohne grundpreispflichtige Alternative vor. Nur vereinzelt bieten Mobilfunk-Discounter wie etwa Medion Mobile, (Aldi Talk) smobil oder Tchibo einen 60/1-Takt an.

Mobilfunk-Profilrechner hilft bei Suche nach passendem Tarif

Die FAZ macht keine weiteren Angaben zur Studie. So lässt sich am heutigen Tage auch nicht ohne Weiteres nachprüfen, wie aktuell die Studie ist. Die Lehre aus der Untersuchung verliert dagegen nicht an Aktualität: Bei der Wahl ihres neuen Mobilfunktarifs sollten die Kunden nicht nur auf die groß beworbenen Minutenpreise achten sondern auch auf andere Kriterien wie zum Beispiel der Abrechnungstakt oder auch Mindestvertragslaufzeiten, Service-Kosten und Tarif-Optionen.

Voraussetzung für eine richtige Tarifwahl ist, dass der Handy-Nutzer sein eigenes Telefonverhalten gut einschätzen kann. Der Rest ist ein Kinderspiel: Geben Sie einfach die entsprechenden Daten in unsere Mobilfunk-Profilabfrage ein, den passenden Handy-Tarif aus unserer Datenbank findet dann der Tarifrechner für Sie.