Internetkriminalität

Bitkom fordert spezialisierte Ermittler gegen Computerkriminalität

Fast vier Millionen Deutsche im Jahr 2008 Opfer von Internet-Straftaten
Von ddp / Sascha Recktenwald

Angesichts der steigenden Zahl von Internet-Straftaten hat der Branchenverband Bitkom spezialisierte Ermittler gegen Computerkriminalität gefordert. Das Wissen von Polizei und Staatsanwaltschaften müsse massiv gestärkt und gebündelt werden, sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Dieter Kempf heute in Berlin. "Spezielle Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften könnten wesentlich effektiver gegen die Kriminellen im Internet vorgehen", fügte er hinzu.

Fast vier Millionen Deutsche wurden laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag von Bitkom aus dem vergangenen Jahr schon einmal Opfer von Computerkriminalität. Sieben Prozent aller Nutzer ab 14 Jahre haben dadurch einen finanziellen Schaden erlitten. Kempf sagte, neue oder verschärfte Gesetze seien bei der dynamischen Entwicklung der Computerkriminalität allerdings selten der beste Weg.

Jedes fünfte Unternehmen ausspioniert

Kempf plädierte dafür, eine Informations- und Diskussionsplattform für Strafverfolgungsbehörden und betroffene Unternehmen zu gründen. Zudem müsse die Sicherheit von Produkten aus der Informationstechnik permanent verbessert werden. Auch die Kompetenz und Eigenverantwortung der Verbraucher müsse weiter gestärkt werden.

Wirtschaftsstaatssekretär Peter Hintze (CDU) fordert hingegen mehr Eigeninitiative von den Betrieben, um Computerkriminalität abzuwehren. "Hier besteht Bedarf, denn Studien zufolge ist bereits jedes fünfte Unternehmen mindestens einmal ausspioniert worden", sagte er. Besonders bei Computerkriminalität ließen sich Schäden durch Vorsorge oft abwehren.

Das Bundeswirtschaftsministerium und Bitkom haben rund 150 Vertreter der Wirtschaft zu einem Forum zur Sicherheit in der Informations- und Kommunikationstechnologie geladen. Dabei sollten die Unternehmer unter anderem auf mögliche Gefahren im Internet hingewiesen werden.