Asus Eee PC 1015PEM im Test: Mittel- wird Oberklasse

Das neue Netbook Asus Eee PC 1015PEM kommt zunächst eher unscheinbar daher, hat es aber durchaus in sich. Im Inneren des neuen Modells schlägt mit dem Intel Atom N550 ein Dual-Dore-Prozessor, der mit zwei mal 1,5 GHz Taktfrequenz arbeitet und deutlich mehr Leistung bringt als die bisherigen Singe-Core-Atom-CPUs. Wir haben dem Asus Eee PC 1015PEM im Test einmal genauer auf den Zahn gefühlt und eine ganze Menge positiver Punkte entdecken können.

Leistungsplus im Alltag deutlich spürbar

• Datenblatt

Der Asus Eee PC 1015PEM ist das erste Netbook mit dem neuen Intel Atom N550, das wir im Netbook Test untersuchen, deshalb haben wir uns auch besonders dafür interessiert, wie sehr sich der zweite Prozessorkern im Alltag positiv bemerkbar macht. Gefühlt ist der Unterschied mehr als deutlich. Programm starten trotz des nur 1 GB großen Arbeitsspeichers mit deutlich weniger Verzögerung, das Netbook selbst startet ebenfalls schneller. Zudem laufen Office-Anwendungen und ähnliche Programm subjektiv um einiges flüssiger als mit älteren Netbooks. Das lässt sich auch mit Benchmarks nachweisen. Der Windows Experience Index (WEI) etwa liefert für den Intel Atom N550 einen Wert von 3,2 Punkten, das gesamte System erreicht eine Note von 2,7.

Der Passmark-Test, in dem das komplette Netbook untersucht wird, lieferte beim Asus Eee PC 1015PEM ein Gesamtergebnis von ordentlichen 293 Punkten. Damit bleibt er zwar hinter den starken 337,4 Punkten des Asus Eee PC 1215N zurück, der hat aber auch den schnelleren Atom D525 und Nvidias Ion 2 für die Grafik an Bord. Das Ergebnis des kleinen Testkandidaten kann sich also durchaus sehen lassen.

Wo die Mehrleistung des Prozessors nicht wirklich spürbar ist, ist der Grafikbereich. Dort liegt die Hauptlast immer noch beim Intel GMA 3150, und das System schafft nach wie vor keine HD-Videos oder 3D-Spiele. Das schlägt sich auch in den Ergebnissen des 3DMark06 nieder.

Zu Lasten der Akku-Laufzeit geht die Mehrleistung gegenüber einem Standard-Pine-Trail-Netbook nicht wirklich. Im Alltag hält der Asus Eee PC 1015PEM bei eingeschaltetem WLAN und mittlerer Helligkeit zwischen sieben und acht Stunden durch. Der Akku hat eine Kapazität von 4.400 mAh oder 47 Wh.

Bewährte Qualitäten bei Verarbeitung und Eingabegeräten

Beim Design herrscht Bewährtes vor. Der Asus Eee PC 1015PEM ist in der aktuellen Seashell-Optik gestaltet und hat schön matte, dabei aber seidig wirkende Oberflächen. Die greifen sich schön an, Fingerabdrücke sind kaum ein Problem. Die Chiclet-Tastatur ist ebenfalls bereits von anderen aktuellen Asus-Netbooks bekannt und vor allem in der 10-Zoll-Klasse ohne Fehl und Tadel. Durckpunkt, Feedback, Tastenabstand - da passt alles. Lediglich die Cursor-Tasten sind in der Größe etwas seltsam, aber hier stellt sich schnell Gewöhnung ein. Das große Touchpad arbeitet präzise, und im Gegensatz zum Eee PC 1215N, den wir vor Kurzem im Test begutachtet haben, funktioniert hier sogar die Mauswippe tadellos. Was Verarbeitungsqualität angeht, ist Asus unter den Netbook-Herstellern ohnehin meist ganz vorne mit dabei, das gilt auch für den Eee PC 1015PEM. Da knarzt und quietscht nichts, zudem sind kaum Spaltmaße zu erkennen. Das matte Display sitzt fest in seinen Scharnieren, leidiglich die Neigung, leicht nach hinten zu kippen, hat das Netbook immer noch. Apropos Display: die Auflösung liegt natürlich auch hier wieder bei 1.024 mal 600 Pixel, leider ist keine HD-Variante möglich. Immerhin ist der Bildschirm sehr hell und farbstark und funktioniert auch in der Sonne sehr gut.

Fazit: Perfektes Bot- und Butter-Netbook

Der neue Asus Eee PC 1015PEM hat in jedem Fall das Zeug dazu, das neue Zugpferd bei den Asus-Netbooks zu werden. Dabei hat das Netbook zwar in Sachen Design weniger Aufregendes zu bieten wie etwa der aus dem gleichen Hause kommende Eee PC 1018P, bringt aber deutlich mehr Power und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis mit. Wirkliche Schwächen sind nicht auszumachen, Dinge wie die etwas ungewohnt dimensionierten Cursor-Tasten oder der glänzende Bildschirmrahmen stören im Endeffekt kaum. Rundum ist der Asus Eee PC 1015PEM ein solides, einfach gut funktionierendes Netbook, wenn auch dem einen oder anderen vielleicht fast ein wenig langweilig. Wer mehr Grafikpower benötigt und trotzdem in der 10-Zoll-Klasse bleiben möchte, sollte allerdings eher zum etwas teureren Eee PC 1015PN greifen.