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Australien: Aufschlag für Eee PC 900 mit Linux

Von Johannes Haupt


Simpel wie einleuchtend schien bislang Asus' Produktpolitik die OS-Wahl des Eee PC 900 betreffend. Linux- und WinXP-Ausführung vom Neun-Zollers sollten gleich bepreist sein.

Asus Eee PC 900

Die Lizenzkosten für das kommerzielle Betriebssystem aus Redmond wollte man dadurch einspielen, dass in der Linux-Variante ein größerer Flash-Speicher (20 Gbyte statt 12 Gbyte) verbaut wird. Ein fairer Deal.

In Australien brechen die Taiwaner nun mit ihrer Strategie. Am vergangenen Mittwoch verkündete der Hersteller in Sydney die Key Facts des Ende Mai anlaufenden Eee PC 900 Vertriebs Down Under.

Anders als in Hongkong und England - den einzigen Ländern, wo der Eee PC 900 bereits erhältlich ist - sind auf dem fünften Kontinent Windows XP und Linux Eee PC 900 unterschiedlich teuer. AUS-$ 599 (EUR 370) haben die 33 Millionen Australier für einen 900er mit vorinstalliertem Windows XP zu bezahlen, während eine Einheit mit freiem Betriebssystem AUS-$ 649 (EUR 400) kostet.

Doch damit nicht genug. Einem örtlichen Asus-Manager zufolge wird der Linux 900er nur über Reseller vertrieben, während es den Eee PC 900 im Fachhandel geben wird. Das entspricht etwa einem Verkauf über Media Markt, Saturn und Kaufhof im Vergleich zu einer reinen Verfügbarkeit im Internet.

Natürlich: Ein globaler Konzern wie Asus hat sich den Gegebenheiten der örtlichen Märkte anzupassen. Das geschah beim Eee PC 4G etwa in Südkorea und Japan, wo der Winzling ausschließlich mit dem in Ostasien offensichtlich unverzichtbaren Windows XP zu haben war und ist.

Nicht aus den Augen verlieren sollte der Hersteller dabei aber eine Gleichbehandlung von Kunden mit verschiedenen Präferenzen. Schon bei der preislichen Gleichstellung von WinXP und Linux Eee PC in den USA fiel Asus hier negativ auf - Linux-Käufer haben dabei WinXP-Lizenzen quer zu finanzieren.

Man darf gespannt sein, wie sich die deutsche Dependanz des weltgrößten Mainboard-Herstellers entscheidet. Der Verkaufserfolg des hierzulande immer noch ausschließlich Linux-bestückten ersten Modells sollte den Produktmanagern in Ratingen zu denken geben.

<via tecchannel [Link entfernt] >