Boom

BITKOM: Mobile Datendienste boomen weiter

Verband erwartet Wachstum von rund zehn Prozent pro Jahr
Von Marc Kessler

Mobile Datendienste sind gefragt wie nie. Nach mehreren Boom-Jahren legen die Anbieter in diesem Segment europaweit erneut zu. "2009 und 2010 wird der Markt um je zehn Prozent wachsen - trotz Wirtschaftskrise", zeigt sich der Branchenverband BITKOM auf Basis aktueller Prognosen des BITKOM-Marktforschungsinstituts EITO überzeugt.

"Immer mehr und immer länger nutzen die Menschen die Möglichkeiten des mobilen Internets, sei es per Handy oder mit Netbooks und Notebooks", kommentierte Friedrich Joussen, Präsidiumsmitglied des BITKOM und Vodafone-CEO. "Das Internet kennt beim Zugang zu Informationen und Wissen keine Grenzen und Öffnungszeiten. Informationen und Service-Dienste sind unabhängig von Ort und Zeit verfügbar und aktiv nutzbar. Der Trend zeigt klar, dass mobile Internet-Anwendungen zunehmend bedeutender werden, in Europa wie international."

"In Ländern wie Indien oder auf dem afrikanischen Kontinent wird das mobile Internet der Schlüssel zu Wissen, Wachstum und Wohlstand. Dort wird es für den Zugang zu Internet keine Investitionen in den Aufbau einer Festnetz-Infrastruktur geben", erklärte Joussen.

Großbritannien bei mobilen Diensten noch vor Deutschland

Mobile Business-Anwendungen für Unternehmen sowie Unterhaltung für unterwegs spielen beim Marktwachstum eine bedeutende Rolle. Die Bürger und Unternehmen geben laut Studie in diesem Jahr EU-weit 32,6 Milliarden und im kommenden Jahr 36 Milliarden Euro für mobile Datendienste aus. Großbritannien hat in diesem Jahr mit 5,6 Milliarden Euro voraussichtlich das größte Marktvolumen. Auf Platz Zwei liegt Deutschland mit 5,2 Milliarden Euro. In Deutschland sind nach BITKOM-Berechnungen die Umsätze mit mobilen Internetzugängen und mobiler E-Mail inzwischen höher als die Erlöse aus SMS- und MMS-Versand.

"Die modernen Smartphones und Netbooks mit integriertem HSDPA-Zugang haben der mobilen Internetnutzung zum Durchbruch verholfen", so Joussen. Umfangreiche Web-, Mail- und Multimedia-Funktionen gehören heute bereits in Mittelklasse-Modellen zum Standard. Durch die stark gestiegene Leistungsfähigkeit der Geräte und offene Betriebssysteme sei im Handymarkt ein Wettbewerb entstanden, der zu immer größerer Anwendungsvielfalt bei gleichzeitig sinkenden Kosten für die Kunden geführt habe. Im Trend liegen Zusatzprogramme für das Handy, so genannte Apps, darunter standortbasierte Anwendungen wie Straßenkarten und Restaurantfinder.