Themenmonat IFA&Konvergenz Festgelegt

Bundesnetzagentur senkt Preise für entbündelten DSL-Anschluss

Telekom bekommt künftig gut vier Prozent weniger für IP-Bistrom-Zugang
Von Marc Kessler

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat der Deutschen Telekom heute die neuen Entgelte für das Vorleistungsprodukt IP Bitstrom Zugang (synonym: Bitstream Access) bekannt gegeben (GZ: BK 3e-09-44). Wettbewerber müssen der Telekom für die monatliche Überlassung der besonders wichtigen Stand-Alone-Variante zukünftig 18,32 Euro statt bisher 19,15 Euro zahlen. Bei der Stand-Alone-Variante benötigt der Endkunde neben dem DSL-Anschluss keinen gesonderten Telefonanschluss mehr. Die Telekom hatte aufgrund eigener Berechnungen 18,62 Euro verlangt. Vorangegangen war der Entscheidung vom heutigen Tage eine mündliche Verhandlung am 25. August.

Beim IP-Bitstrom-Zugang überlässt die Deutsche Telekom den Wettbewerbern DSL-Anschlüsse und transportiert den darüber geführten Datenverkehr zum zugehörigen Breitband-PoP (Point of Presence), wo sie ihn an den Wettbewerber übergibt. Der IP-Bitstrom versetzt Wettbewerber damit in die Lage, Endkunden vor allem breitbandige Internetzugänge anzubieten.

BNetzA: Preissenkung aufgrund anderer gefallener Entgelte

Wie die Bundesnetzagentur mitteilt, resultiere die Senkung der Entgelte "aus Anpassungen, die sich seit der letzten Genehmigung durch Änderungen der in die Kalkulation einfließenden Entgelte anderer Vorleistungen [Anm.: vor allem des TAL-Entgelts] ergeben haben." Die neuen Entgelte, schreibt die Regulierungsbehörde, "gewährleisteten sowohl stabile Rahmenbedingungen für Investitionen in den Breitbandausbau als auch ein stabiles Preisniveau für DSL Vorleistungen".

Die Gültigkeit der neuen Preise ist zunächst bis zum 30. November 2010 befristet. Bis zum Ablauf dieser Frist will die Bundesnetzagentur eine neue Marktanalyse vornehmen und eine darauf basierende Regulierungsverfügung für den IP-Bitstrom-Zugang erlassen.

Abzuwarten bleibt, wie die Telekom und deren Wettbewerber auf die neuen Entgelte reagieren werden. Im Mai vergangenen Jahres hatte es Proteste von allen Seiten gegen die Entscheidung gegeben.