Callthrough

Trotz Alt-Tarif: Günstiger mit dem Handy telefonieren

Andere Handynetze und Auslandsziele lassen sich günstig anrufen
Von Thorsten Neuhetzki

Vielen Handynutzern sind die aktuellen Mobilfunk-Discounter gänzlich unbekannt: Sie telefonieren stattdessen noch in Tarifen, die die Netzbetreiber vor vielen Jahren auf den Markt gebracht haben. Die Minutenpreise in diesen Tarifen können dabei leicht bei ein oder zwei Euro liegen, je nachdem wann und wohin man mobil telefonieren möchte. Ein Grund, warum Kunden heut zu Tage noch zu solch hohen Minutenpreisen telefonieren, zeigt sich meist darin, dass ihnen einige Kriterien ihres Tarifes besonders wichtig sind, diese aber bei einem Wechsel verloren gehen würden. Doch man muss nicht zwangsläufig teuer mobil telefonieren, auch wenn man den Tarif nicht wechseln möchte. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Gesprächskosten senken können.

Ein Grund, warum Kunden ihre Alt-Tarife behalten wollen, können die kostenlosen Rufumleitungen innerhalb des eigenen Netzes sein. Diese wurden beispielsweise von T-Mobile und o2 angeboten. Auch die inzwischen nicht mehr angebotenen Optionen wie etwa die Homezone bei o2 oder die City-Tarife von T-Mobile können Gründe gegen einen Wechsel sein. Auch die Rahmenbedingung, die durch aktuelle AGB unterbunden werden, können ein Grund sein, nicht auf aktuelle Tarife zu wechseln. Möglich ist beispielsweise, dass in aktuellen Tarifen kein VoIP mehr möglich ist oder Datentarife nicht mehr mit einer Multi-SIM genutzt werden können.

Viele Prepaid-Kunden telefonieren noch in alten Tarifen, da sie diese Karten vor langer Zeit gekauft und dann nur wenig genutzt haben. Dadurch kennen sie die Tarife dieser Karte nicht genau oder gar nicht mehr, weil die Tarifinformationen nicht mehr auffindbar sind.

So war beispielsweise vor einigen Jahren der Tarif XtraOne von T-Mobile sehr beliebt, weil er Gespräche zu einer Lieblingsnummer verhältnismäßig günstig anbot. Kunden, die diesen Tarif nie umgestellt haben, zahlen bis heute werktags zur Hauptzeit 81 Cent pro Minute bei Gesprächen ins deutsche Festnetz und in die deutschen Mobilfunknetze. Und selbst in einem noch bis vor kurzem verkauften LOOP-Tarif von o2 kostet die Gesprächsminute zu einem deutschen Festnetzanschluss noch 25 Cent pro Minute. Auslandsgespräche kosten bei vielen aktuellen Tarifen um die 2 Euro pro Minute.

Gespräche ins Festnetz müssen nicht mehr als 17 Cent pro Minute kosten

Egal, welchen Handytarif ein Kunde nutzt - mehr als 17 Cent pro Minute muss kein Kunde für ein Gespräch ins deutsche Festnetz zahlen. Möglich macht das die Callthrough-Technik, auch bekannt unter dem Stichwort Calling Card. Hierbei wählt ein Handykunde eine 0800-Nummer und identifiziert sich mit einer PIN-Nummer. Dann kann er die Dienste des jeweiligen Anbieters nutzen, also die eigentliche Zielrufnummer wählen. Für das 0800-Gespräch fallen naturgemäß keine Kosten an, da Gespräche zu diesen Nummern vom Inhaber der Nummer, also dem Calling-Card-Anbieter, übernommen werden. Dieser schlägt die Kosten dann auf die späteren Minutenpreise auf. Bezahlt werden die Gespräche in aller Regel im Prepaid-Verfahren.

Günstigster Anbieter für ein Gespräch ins deutsche Festnetz ist die 010012 Telecom mit Fonus. Sie berechnet 14,2 Cent pro Minute. Alternativ lassen sich auch dcalling, TNS oder flat2flat für 16,3 bis 16,7 Cent pro Minute nutzen. Diese Minutenpreise liegen zwar oberhalb dessen, was ein Prepaid-Discounter berechnet, befinden sich aber auf einem marktüblichen Niveau. So berechnet o2 bei seinem Tarif o2 o zum Beispiel 15 Cent pro Minute.

Auch der nächsten Seite lesen Sie, wie Sie auch ohne eine Anmeldung günstig ins Ausland telefonieren können und wie Sie die für sich günstigen Tarife finden.