Das war das Jahr 2012 im Mobilfunkmarkt
Handy-Flatrates in alle Netze waren
grundsätzlich nicht neu. Entsprechende Angebote gab es schon eine ganze
Weile. Dabei lagen die monatlichen Grundgebühren zwischen 30 und
100 Euro. Am 17. April ging die E-Plus-Marke yourfone
an den Start. Der Discounter bot erstmals eine Allnet-Flat mit inkludierter
Internet-Flatrate für unter 20 Euro an. Exakt 19,90 Euro im Monat zahlen
Kunden, die sich für 24 Monate an Anbieter und Tarif binden. Alternativ
war yourfone auch ohne feste Vertragslaufzeit zu bekommen. In diesem Fall
betrug die Grundgebühr 24,90 Euro.
yourfone startete Mitte April mit Allnet-Flatrate
Foto: yourfone
Es dauerte nur wenige Tage, bis yourfone Nachahmer gefunden hatte. Schnell gab es Allnet-Flatrates von zahlreichen Discountern in allen vier deutschen Mobilfunknetzen. Die Angebote in den beiden kleineren Netzen lagen bei knapp 20 Euro im Monat, in den D-Netzen war die Grundgebühr rund 10 Euro höher. Einzig 1&1 bot eine Allnet-Flat im Vodafone-Netz an, die zumindest im ersten Jahr für 19,99 Euro pro Monat zu bekommen war.
TKG-Novelle brachte Möglichkeit der sofortigen Rufnummernportierung
Zum 10. Mai war die Novelle des Telekommunikationsgesetzes in Kraft getreten. Seitdem hatten Mobilfunkkunden auch während eines laufenden Vertrags die Möglichkeit, ihre Handynummer zu einem anderen Anbieter mitzunehmen. War dazu zunächst ein manueller Prozess erforderlich, so funktioniert diese Rufnummernportierung aus einem laufenden Vertrag heraus seit Anfang Dezember ähnlich wie bei der schon seit Jahren üblichen Mitnahme der Mobilfunknummer am Ende der Vertragslaufzeit.
EU-Roaming-Regulierung erstmals mit Höchstpreis für mobiles Internet
Die Tarife für Handy-Nutzer im EU-Ausland waren schon seit einigen Jahren von der EU-Kommission reguliert. Auch in 2012 trat zum 1. Juli eine weitere Preissenkung in Kraft. Abgehende Anrufe im EU-Ausland durften nun im Standardtarif für den Kunden maximal 34,51 Cent pro Minute kosten, für eingehende Telefonate lag der Höchstpreis bei minütlich 9,52 Cent und eine SMS durfte bis zu 10,71 Cent kosten.
Erstmals wurden auch die Preise für den mobilen Internet-Zugang im europäischen Ausland reguliert. Hierfür lag der Höchstpreis im Standardtarif bei 83,3 Cent je übertragenem Megabyte. Für die nächsten zwei Jahre waren weitere Preissenkungen bereits beschlossen worden und perspektivisch peilte die EU-Kommission sogar an, Aufpreise für die Handy-Nutzung innerhalb der Europäischen Union generell zu unterbinden.
o2 LOOP feiert Comeback mit 9-Cent-Tarif
1999 bot die damalige Viag Interkom, aus der o2 hervorgegangen ist, erstmals einen Prepaid-Tarif mit der Bezeichnung LOOP an. In den vergangenen Jahren traten Preismodelle wie o2 o Prepaid an die Stelle der LOOP-Karte. Am 7. August legte der viertgrößte deutsche Mobilfunk-Netzbetreiber schließlich zwei neue Prepaid-Tarife auf, die erneut den Namen LOOP tragen.
Das neue LOOP-Angebot erinnerte an einen klassischen Prepaid-Discounter, denn für jede Gesprächsminute und jede SMS wurden jeweils 9 Cent vom Guthaben auf der Wertkarte abgezogen. Für 9,99 Euro im Monat war der LOOP-Smartphone-Tarif zu bekommen. Dieser bot eine Internet-Flatrate mit 200 MB ungedrosseltem Datenvolumen sowie bis zu 3 000 SMS pro Monat.
Auf der dritten und letzten Seite erfahren Sie, was aus der angekündigten WhatsApp-Konkurrenz der Mobilfunk-Netzbetreiber geworden war und welche interessanten Smartphones in diesem Jahr auf den Markt gekommen sind.