Rückblick

Das war das Jahr 2012 im Mobilfunkmarkt

Das Jahr 2012 neigt sich seinem Ende entgegen. Heute werfen wir einen Blick zurück auf die vergangenen zwölf Monate im Mobilfunkmarkt. Highlight waren unter anderem günstige Allnet-Flatrates und LTE-Smartphone-Angebote.
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Joyn sollte der neue WhatsApp-Konkurrent der Mobilfunk-Netzbetreiber werden. Bislang erfolgte der Start des Dienstes allerdings eher holprig. So ging Vodafone zur IFA Anfang September mit der Beta-Version eines Android-Clients an den Start. Die Telekom kam 2012 nicht über einen Pilotversuch auf iPhone- und Android-Basis hinaus und verschob den regulären Start auf unbestimmte Zeit. o2 wollte ohnehin erst später mit Joyn starten und E-Plus plante zunächst nicht die Einführung des neuen Multimedia-Messengers.

vistream-Nachfolger Telogic seit September abgeschaltet

Joyn soll WhatsApp Konkurrenz machen Joyn soll WhatsApp Konkurrenz machen
Montage: teltarif
Im September kam auch das Aus für den virtuellen Mobilfunk-Netzbetreiber Telogic, der ursprünglich unter der Bezeichnung vistream angetreten war. Schon im August kam es zu einem mehrstündigen Ausfall des Netzes. Zwischenzeitlich hatte das Unternehmen zwar neue Geldgeber gefunden. Dennoch schaltete E-Plus seinen MVNO-Partner am 19. September erneut ab - dieses Mal wohl endgültig.

Telogic-Kunden konnten seitdem nicht mehr telefonieren, simsen und im Internet surfen - es sei denn, sie portierten ihre Handynummer zu einem neuen Provider. Telogic musste erneut die vorläufige Insolvenz anmelden. Ende 2012 hatte das Unternehmen auch seine Webseite abgeschaltet. Demnach war kaum damit zu rechnen, dass der Anbieter den Betrieb erneut aufnimmt.

Telekom startet mit Musik-Streaming-Flatrate

Neben neuen LTE-Tarifen, die es bei Telekom, Vodafone und o2 gab, sowie dem eingangs erwähnten doppelten Base-Relaunch war 2012 der Start eines Telekom-Tarifs mit Musik-Streaming-Flatrate als innovative Neuerung erwähnenswert. Hier waren die Kosten für Spotify Premium inklusive der Datenübertragung im Mobilfunknetz von der Grundgebühr bereits abgedeckt.

Hardware: Apple bringt iPhone 5 mit "kastriertem" LTE

Interessante Hardware-Neuheiten gab es abseits der ersten LTE-Smartphones vor allem in der zweiten Jahreshälfte. So brachte Apple am 21. September das iPhone 5 auf den Markt. Das Handy war größer und dennoch leichter als sein Vorgänger. Zudem überzeugte es mit einem noch schnelleren Prozessor. Allerdings hatte Apple einen LTE-Chip verbaut, der zwei der drei in Deutschland genutzten Frequenzbereiche nicht berücksichtigte.

Das von LG gebaute Google Nexus 4 verzichtete sogar ganz auf die Berücksichtigung der neuen LTE-Netze. Dafür war es schon für 299 Euro ohne Vertrag erhältlich, während Apple die Preise für das iPhone aufgrund des schlechteren Euro-Wechselkurses gegenüber dem US-Dollar sogar angehoben hatte, so dass die günstigste Version des Apple-Handys nun mit teuren 679 Euro zu Buche schlug.

Neu durchstarten wollte nicht zuletzt Microsoft mit seinem Betriebssystem Windows Phone 8, das am 5. November mit dem Windows Phone 8X by HTC und dem Nokia Lumia 920 in Deutschland an den Start ging. Vor allem das Nokia-Modell verkaufte sich besser als erwartet und war in den ersten Wochen nach der Markteinführung oft ausverkauft. Die Deutsche Telekom, die das Gerät ursprünglich nicht verkaufen wollte, hatte das Smartphone aufgrund der hohen Nachfrage nun nachträglich ins Portfolio aufgenommen.