Einstellung

E-Plus-Werbeprogramm Gettings wird vorerst eingestellt

Neustart mit geändertem Konzept im vierten Quartal geplant
Von Marc Kessler

Die E-Plus-Werbetochter Gettings stellt ihr bisheriges Programm zum 31. August ein. Entsprechende Gerüchte bestätigte das Unternehmen auf Anfrage von teltarif.de nun offiziell. Gettings wird in den kommenden Tagen allen angemeldeten Nutzern per SMS kündigen.

Hintergrund der Maßnahme, so Gettings-Geschäftsführer Daniel Euler im Gespräch mit unserer Redaktion, ist der Aufbau eines neuen Konzepts. Dieses soll im vierten Quartal dieses Jahres, "eher im Winter", starten. Die aktuellen Gettings-AGB sehen vor, dass Gettings den Dienst mit einer Frist von zwei Wochen zum Monatsende kündigen kann - insofern erfolgen die Kündigungen des zur E-Plus-Gruppe gehörenden Unternehmens fristgemäß.

Neue Werbekanäle geplant

Gettings-Logo Die E-Plus-Tochter Gettings
Logo: Gettings
Gettings habe sich seit dem Start im Juni 2009 gut entwickelt, die Werbeindustrie sei positiv auf das Konzept angesprungen, betont Euler. Allerdings müsse man sich nun dem Markt und den geänderten Rahmenbedingungen anpassen, das Nutzungsverhalten der Kunden habe sich deutlich verändert. Neben der SMS und MMS müsse man nun auch neue Kanäle wie das mobile Internet erschließen, sagt Euler.

Das "neue Gettings" solle vor allem auf das Thema "persönliche Relevanz" zielen. Dabei solle der Kunde die Werbeaussendungen noch mehr steuern können - zum Beispiel durch das Erstellen eines genauen Profils mit der Angabe seiner Interessensgebiete. Die Werbebotschaften selbst sollen dem Nutzer zudem einen höheren Mehrwert bieten, verspricht Gettings. Statt direkter Gegenleistung in monetärer Form - also Gutschriften auf der Rechnung - sollen die Nutzer mehr Nutzen aus den Botschaften selbst ziehen. Wie das genau aussehen soll, verrät Gettings aktuell aber noch nicht.

Direkter Mehrwert statt monetärer Belohnung

Daniel Euler Gettings-Geschäftsführer Daniel Euler
Foto: Gettings
Fest steht allerdings schon jetzt, dass sich die Form der Gegenleistung für den Empfang der Werbenachrichten ändern wird. Bis jetzt habe man zusätzlich zu dem Mehrwert der Werbebotschaften "noch mal etwas draufgelegt", sagt Euler und meint dabei die finanziellen Anreize für die Nutzer. Bislang bot Gettings Kunden der E-Plus-Gruppe (E-Plus, BASE, vybemobile, Blau, simyo) im größten Paket L eine monatliche Gutschrift von 2 Euro, wenn bis zu 25 Werbebotschaften pro Woche akzeptiert wurden. "Diese Eigenleistung", sagt Euler, "werden wir nun reduzieren." Die Incentives für die Nutzer seien eine "Anschubfinanzierung" gewesen. Künftig soll die Gegenleistung für den Werbeempfänger also hauptsächlich direkt mit dem Werbepartner zu tun haben, der seinen Adressaten einen wie auch immer gearteten "Mehrwert" bieten soll.

Damit wird sich das neue Gettings-Konzept in eine andere Richtung bewegen als das von o2 und der Berliner Yoc AG gestartete Werbeprogramm NetzClub. Hier setzt man auf einen sehr hohen Anreiz, indem man den Nutzern gleich einen komplett kostenfreien Tarif gegen den Empfang von maximal 30 Produktwerbungen pro Monat bietet. Allerdings müssen NetzClub-Kunden mindestens einmal im Monat aktiv auf eine Werbebotschaft reagieren.

Künftig kann sich jeder bei Gettings anmelden

Ebenfalls neu: Das neue Gettings wird sich allen deutschen Mobilfunk-Nutzern öffnen. Künftig können sich nicht nur Kunden der E-Plus-Gruppe und deren Discounter anmelden, sondern grundsätzlich alle Interessenten. Dies erscheint logisch, wenn es keine direkten (monetären) Gutschriften auf die jeweiligen E-Plus-Mobilfunkverträge beziehungsweise Prepaid-Karten mehr geben wird.

Auch das neue Konzept des Unternehmens wird wahrscheinlich weiterhin unter der Kernmarke Gettings angeboten, sagt Daniel Euler. Wie die Umsetzung im Herbst/Winter konkret aussehen wird, wollte der Gettings-Geschäftsführer aktuell noch nicht mitteilen. teltarif.de wird bei dem Thema aber selbstverständlich am Ball bleiben.