Öko-Suche

Ecosia: Neue Suchmaschine zeigt sich umweltfreundlich

Angebot startet am kommenden Montag in Kooperation mit WWF
Von dpa /

Jeden Tag wird gegoogelt, was das Zeug hält: Egal ob nach Schauspielerin Megan Fox oder der Video-Plattform YouTube gesucht wird - jede Abfrage, die über das weltweite Rechnernetz läuft, verursacht klimaschädliches CO2. Laut Google entsteht bei einer Suche 0,2 Gramm Kohlendioxid, einige Forscher haben gar einen Ausstoß von mehreren Gramm kalkuliert. Ein amerikanischer Physiker rechnete aus, dass mit jeder Web-Suche so viel Energie verbraucht wird, wie man benötigt, um eine Tasse Tee zu erhitzen.

Auch wenn die genaue Zahl umstritten ist, bei mehreren Millionen Suchen pro Tag kommen einige Tonnen CO2 zusammen. Ein junger Deutscher hat deswegen pünktlich zum Weltklimagipfel in Kopenhagen eine neue umweltfreundliche Suchmaschine entwickelt: Ecosia arbeitet mit Ökostrom, mit jeder Anfrage wird ein bisschen Regenwald gerettet. Am 7. Dezember geht die "grüne Suchmaschine" an den Start.

"Ecosia funktioniert wie jede andere Suchmaschine auch", sagt ihr Erfinder Christian Kroll. Bei Recherchen nach populären Wörtern wie "Kredit" erscheinen neben den Ergebnissen sogenannte gesponserte Links, sprich Werbung. Bei jedem Klick darauf verdient Ecosia Geld. Das können ein paar Cent sein, im günstigsten Fall etwa ein Euro. Bei rund zwei Prozent der Suchanfragen klicke ein Nutzer auf Werbung, sagt der 26-jährige Kroll. "Das bedeutet, dass wir etwa 0,0013 Cent pro Suche verdienen."

80 Prozent der Einnahmen spendet Ecosia an das Regenwald-Schutzprojekt des WWF, sagt Kroll. Die Naturschutzorganisation schützt damit laut Vertrag Urwald im Juruena Nationalpark am Amazonas. Entsprechend des durchschnittlichen Verdienstes von Ecosia würden mit jeder Suche etwa zwei Quadratmeter Regenwald geschützt. Ecosia sei die klimafreundlichste Suchmaschine, weil außerdem alle ihre Server mit Ökostrom betrieben werden.

Die Such-Technik für Ecosia hat Kroll nicht selbst entwickelt. Sie kommt von Microsofts Bing und Yahoo. Diese liefern auch die gesponserten Links. Dafür bekommen die Unternehmen eine Umsatzbeteiligung. Hauptprofiteur bleibe mit mehr als 50 Prozent Anteil jedoch Ecosia, beteuert Kroll.