Ausweitung

EU beschließt Frequenz-Öffnung: UMTS auf 900-MHz-Band möglich

Nutzung erlaubt Versorgung größerer Gebiete mit weniger Funkmasten
Von Ralf Trautmann mit Material von AFP und dpa

Der EU-Ministerrat hat heute eine Gesetzesnovelle zur Nutzung von Funkfrequenzen verabschiedet, nach der das bisher ausschließlich für GSM nutzbare 900-MHz-Band auch für andere Mobilfunktechnologien geöffnet wird. Entsprechend ließe sich dann zum Beispiel auch UMTS auf dem Band nutzen. Die EU verspricht sich davon eine Belebung des Wettbewerbs und Impulse für den "europäischen Ausbau" mit schnellem, mobilem Internet: Die Nutzung des 900-MHz-Bandes für UMTS senkt potenziell die Kosten für den Ausbau, da weniger Funkmasten eine größere Fläche versorgen können. Auch via GSM kann mobil gesurft werden, allerdings bedeutend langsamer. Die neugefasste Richtlinie ist bereits vom Europaparlament angesegnet und soll im Oktober in Kraft treten.

Der Ausbau sollte Handytelefonate via GSM aber nicht beeinträchtigen, hieß es aus der Kommission. Der Branchenverband Bitkom erwartete dagegen zwar zumindest in den kommenden ein bis zwei Jahren "keine dramatischen Veränderungen für die Verbraucher in Deutschland". Sollte auf dem Frequenzbereich künftig allerdings UMTS oder sogar noch neuere Technologie der sogenannten vierten Generation in Form von LTE ausgebaut werden, seien wegen des technischen Aufwands in der Umstellungsphase Beeinträchtigungen beim mobilen Telefonieren wahrscheinlich, sagte Bitkom-Experte Manfred Breul.