Limit

EU will Lautstärke von MP3-Playern und Musik-Handys begrenzen

EU-Kommission will damit vor allem junge Leute vor Gehörschäden schützen
Von Marc Kessler

Die EU-Kommission will künftig die Lautstärke aus MP3-Playern und Handys mit integrierter Musikabspielfunktion begrenzen. Damit sollen vor allem junge Leute vor Hörschäden bewahrt werden, wie die zuständige EU-Kommissarin Meglena Kuneva heute mitteilte: "Insbesondere junge Menschen – die manchmal viele Stunden pro Woche laute Musik hören – haben nachweislich keine Vorstellung davon, wie sie ihr Gehör damit schädigen. Es kann Jahre dauern, bis ein Gehörschaden auftritt, aber dann ist es einfach zu spät."

Nach Kunevas Willen sollen die Geräte künftig standardmäßig eine Warnfunktion beinhalten, die vor zu hoher Lautstärke warnt. Der Nutzer könne das Gerät dann zwar dennoch lauter machen, erhalte aber klare Warnhinweise, damit ihm das Risiko bewusst sei. Für die konkrete technische Umsetzung erwartet die EU nun Vorschläge von den Herstellern. Die Kommission teilt mit, pro Woche sollten maximal 40 Stunden Musik bei 80 db(A) gehört werden. Bei 89 db(A) seien es nur maximal 5 Stunden pro Woche.

EU: Bis zu 10 Millionen hören Musik viel zu laut

Bis zu 10 Millionen Menschen in der EU hörten täglich mehr als eine Stunde lang laute Musik mit mehr als 89 db(A), so die EU-Kommissarin. Dies könne langfristig zu Gehörschäden führen, in 5 bis 10 Prozent aller Fälle drohe sogar der Gehörverlust. Das war das Ergebnis einer Studie des wissenschaftlichen Ausschusses der EU vom vergangenen Jahr.

In einem bis zu zwei Jahre dauernden Verfahren müssen nun unter anderem Industrie, Wissenschaftler und Verbraucherverbände ein Konzept erarbeiten, das dann zur EU-Norm wird. Erst wenn diese verbindlich in Kraft getreten ist, müssen sich Hersteller an die Richtlinien halten - wenn auch nur für Produkte, die ab diesem Zeitpunkt neu auf den Markt kommen.