Fernseher

Smart-TV: Darauf sollten Sie beim Kauf achten

Bei Smart-TV-Geräten kommt es vor allem auch auf die inneren Werte an. Insbe­sondere das Betriebs­system bestimmt über die Fähig­keiten des Smart-TVs. Darauf müssen Sie beim Kauf achten.
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Smart-TVs gibt es in vielen Größen - von 15 Zoll aufwärts bis jenseits der 75 Zoll. Die Auswahl hängt hier von der Wohn­situa­tion ab. Die meisten Käufer entscheiden sich für 55-Zoll-Geräte, was 140 cm Bild­schirm­diago­nale bedeutet. Nach einer Faust­regel (Diago­nale x 2,5) sollte dann der Sitz­abstand etwa 3,5 Meter betragen.

Ein beson­deres Augen­merk sollte man auf System-Soft­ware legen. Im Gegen­satz zur Computer-Welt, in der es eigent­lich nur vier rele­vante Betriebs­systeme gibt, ist die Viel­falt in der Smart-TV-Welt deut­lich größer. Das liegt vor allem daran, dass eine ganze Reihe von Herstel­lern hier ihr eigenes Süpp­chen kocht. So nutzt etwa Samsung eine Weiter­entwick­lung des quell­offenen, auf Linux basie­renden Tizen. Das Betriebs­system kann Bilder über Quick Connect auf ein anderes Gerät senden und ist über Bixby nutzbar. Es lassen sich zudem auch SmartThings-Produkte inte­grieren. Der Nach­teil: Die App-Auswahl ist mögli­cher­weise magerer als bei anderen Systemen.

Auch Pana­sonic hat eine Eigen­entwick­lung am Start, nämlich das auf Firefox OS basie­rende myHome Screen. Und LG nutzt das ziem­lich mini­malis­tische WebOS in Verbin­dung mit einem eigenen App-Store.

Zumin­dest ein Stan­dard­angebot gibt es aber bei allen Herstel­lern. Dies beinhaltet beispiels­weise Apps für YouTube, Netflix, Disney+, Zattoo, Joyn, RTL+, WOW und andere wich­tige Strea­ming­dienste oder Online-TV-Platt­formen. Inzwi­schen haben die TV-Hersteller aber zum Teil damit begonnen, ihre bislang nur selbst genutzten TV-Betriebs­systeme auch für andere Hersteller zu lizen­zieren. Android bietet eine Fülle von Apps. Android bietet eine Fülle von Apps.
Foto: Google

Android-TV/Google TV ist der Platz­hirsch

Wie in der Smart­phone-Welt hat auch in der Welt der Fern­seher das Betriebs­system Android die größte Verbrei­tung. Smart-TV-Geräte mit diesem Betriebs­system werden beispiels­weise von TCL, Pana­sonic, Philips, Xiaomi, Nokia, Sony und Sharp ange­boten. Bei diesen Marken kann das Smart­phone auch als Fern­bedie­nung verwendet werden, über Google Cast können zudem Inhalte vom Smart­phone oder Tablet auf das Fern­sehgerät über­tragen werden.

Der größte Vorteil von Android-TV ist die riesige Auswahl an Apps. Android-TV-Geräte haben eine direkte Anbin­dung an den Google Play Store.

Bei vielen anderen Anbie­tern ist die App-Auswahl hingegen eher einge­schränkt. Es empfiehlt sich deshalb, vor dem Kauf den Inhalt des jewei­ligen App-Stores zu prüfen. Er bestimmt, was später mit dem Smart-TV alles möglich sein wird.

Zusätz­liche Smart-TV-Portale

Neben den Smart-TV-Portalen der Hersteller gibt es auch externe Anbieter. Wer die terres­tri­sche Antenne für Smart-TV nutzt, dem steht das Portal freenet TV Connect zur Verfü­gung. Hier gibt es neben weiteren linearen TV-Sendern per Strea­ming auch Zugang zu Media­theken, diverse Apps, ein Radio­portal oder Online-Video­theken. Auch Konkur­rent HD+ entwi­ckelt sein Produkt HD+ IP weiter und bringt dieses auf die Fern­sehge­räte weiterer Hersteller.

Nutzer von Anbie­tern wie MagentaTV der Telekom haben eben­falls Zugriff auf ein externes, herstel­ler­abhän­giges Smart-TV-Angebot.

Anschlüsse und Sprach­steue­rung

Neben dem Betriebs­system sind die Anschlüsse wichtig. HDMI-Ports kann man eigent­lich nie genug haben, und auch ein Blue­tooth-Anschluss ist prak­tisch, etwa für Kopf­hörer oder Spiele-Controller.

Prin­zipiell sind Smart-TV-Geräte ganz klas­sisch über die Fern­bedie­nung zu nutzen, die sich mit Touch­pads, Scroll-Rädern und Gesten­steue­rung durchaus an die modernen Zeiten ange­passt haben. Bequemer geht das aber über ein Tablet oder ein Smart­phone. Das funk­tioniert beispiels­weise bei allen Android-Geräten, aber auch bei Samsung.

Viele Smart-TV-Geräte hören auch aufs Wort. So ist bei den allen Android-Geräten der Google Assi­stant mit an Bord, bei anderen Geräten steht Amazon Alexa über den entspre­chenden Skill bereit, Befehle auszu­führen. Aller­dings gilt auch hier: Wer sicher sein will, dass sein Privat­leben nicht ausspio­niert wird, sollte mögli­cher­weise auf die Sprachas­sistenten verzichten.

Ausrei­chend Speed ist Pflicht

Bisweilen ist für ruckelfreies Streaming ein WLAN-Repeater notwendig. Bisweilen ist für ruckelfreies Streaming ein WLAN-Repeater notwendig.
Bild: AVM
Voraus­setzung für die smarten Funk­tionen ist eine Verbin­dung mit dem Internet. Sie kann wahl­weise über ein LAN-Kabel oder noch prak­tischer über WLAN erfolgen. Die Wahl hängt aber auch vom Standort des Fern­sehge­rätes ab. Dicke Wände beispiels­weise können die Feld­stärke des WLAN-Netzes so weit mindern, dass der Daten­strom ins Stocken gerät. Abhilfe können hier ein WLAN-Repeater oder ein Power­line-Adapter schaffen.

Wer Videos über das Internet streamen möchte, braucht eine möglichst schnelle Verbin­dung. Für Full-HD-Movies sind mindes­tens 16 MBit/s notwendig, der 4K-Stan­dard verlangt gar schon Verbin­dungen mit 50 MBit/s oder besser 100 MBit/s. Dabei ist nämlich einzu­kalku­lieren, dass auch andere Fami­lien­mitglieder über den Anschluss surfen und die von den Inter­netan­bietern genannten Werte fast immer nur die maximal mögli­chen sind. Unterm Strich sind die empfoh­lenen Anschluss­geschwin­digkeiten als Mini­mal­anfor­derung zu sehen.

Der gute Ton macht die Musik

Da immer mehr Konzerte­vents und über­haupt Musik per Strea­ming ange­boten werden, spielt auch die Tonqua­lität bei Smart-TVs eine entschei­dende Rolle. Mehrere Hersteller arbeiten inzwi­schen mit namhaften Laut­spre­cher-Herstel­lern wie JBL zusammen und bringen somit einen guten Klang ins Smart-TV. Wem das nicht ausreicht, sollte sich zusätz­lich zum Fern­sehgerät noch eine externe Soundbar bezie­hungs­weise eine Surround-Anlage zulegen oder den Fern­seher mit der HiFi-Anlage verbinden.

Wer mit den einge­bauten Laut­spre­chern des Fern­sehers unzu­frieden ist und statt­dessen eine externe Heim­kino-Surround-Laut­spre­cher­anlage (für Dolby Atmos, Dolby Digital oder dts) oder eine Soundbar (ggf. mit Subwoofer) betreibt, sollte darauf achten, dass der Fern­seher zusätz­lich auch mindes­tens einen digi­talen Sound-Ausgang (S/PDIF) mitbringt. Dieser kann als Toslink-Buchse, als opti­sche 3,5-mm-Mini­plug-Buchse oder als oran­gefar­bene Cinch-Buchse ausge­führt sein.

Auf der nächsten Seite gehen wir unter anderem auf die klas­sischen Fern­seher-Funk­tionen ein und geben einen echten Spar­tipp..