Monatswechsel

Nach den BNetzA-Entscheidungen: Der April im Festnetz

Call-by-Call-Preise zum Mobilfunk dürften mittelfristig sinken
Von Thorsten Neuhetzki

Nun stehen die neuen Vorleistungspreise für die Teilnehmeranschlussleitung und für Gespräche zum Mobilfunk fest. Alternative Anbieter müssen für die Anmietung der letzten Meile zum Kunden künftig 30 Cent weniger zahlen, die Terminierungsentgelte zum Mobilfunk sind sogar um bis zu 19 Prozent gefallen. Die neuen Preise gelten seit heute, entsprechende Auswirkungen könnte es schon im April geben.

Allem voran haben die Festnetzanbieter wieder mehr Möglichkeiten für günstigere Tarife zum Handy. Das werden vor allem die Call-by-Call-Anbieter im Laufe der nächsten Tage und Wochen nutzen. Ein Gespräch zu einem Anschluss im Netz von T-Mobile oder Vodafone kostet sie bei einer direkten Weiterleitung zu den Anbietern von nun an 7,84 Cent brutto pro Minute. Dabei wird im Sekundentakt abgerechnet. Da die meisten Call-by-Call-Anbieter im Minutentakt abrechnen, können sie nicht nur durch Minutenpreise oberhalb dieser Grenze Gewinne einfahren, sondern auch durch den Taktgewinn bei kurzen Gesprächen.

Aktuell ist noch kein Call-by-Call-Anbieter mit markanten, garantierten Preissenkungen auffällig geworden. Doch gibt es mit der 01050 einen Anbieter, der zumindest bis zum 13. April eine Tarifgarantie auf dem attraktiven Preisniveau von 9,1 Cent pro Minute für Gespräche in die Handynetze anbietet. Ohne Tarifgarantie und auch ohne Tarifansage kämpfen derzeit die Voipax (010057) und die 010049 einen kleinen Preiskampf für Gespräche zur Hauptzeit zwischen 8 und 18 Uhr. Der Minutenpreis liegt hier bei 7 Cent. In der restlichen Zeit ist Voipax nach wie vor teuer. Spannend wird, wie sich die Tarife in den nächsten Tagen und Wochen entwickeln werden.

Günstige Festnetztarife im Überblick

Gespräche ins deutsche Festnetz sollten nach 19 Uhr nach wie vor mit der 01013 von Tele2 geführt werden. Der Anbieter hat seine Tarifgarantie verlängert und verspricht, bis Ende Juni nicht mehr als 0,98 Cent pro Minute für Telefonate ins deutsche Festnetz zu verlangen, sofern das Gespräch zwischen 19 und 7 Uhr geführt wurde. Zur restlichen Zeit ist Tele2 sehr teuer. Telefonate zur Hauptzeit können nach aktuellem Stand über die 01097 geführt werden. Hier werden mit Tarifansage weniger als 1,7 Cent pro Minute berechnet. Es empfiehlt sich aber, regelmäßig im Tarifrechner nach aktuellen Tarifen nachzusehen. Alternativ geben wir auch wöchentlich in unserem Newsletter aktuelle Tarifempfehlungen.

Keine Preissenkungen bei Alternativanbietern zu erwarten

Günstigere alternative Anschlüsse wird es durch die günstigeren TAL-Kosten indes wohl nicht geben. Die Senkung bringt den Alternativanbietern gerade einmal eine Brutto-Ersparnis von knapp 36 Cent pro Monat. Angesichts der Tatsache, dass die letzte Meile somit nun 12,14 Euro brutto kostet und die billigsten Doppel-Flatrate-Angebote schon ab knapp 25 Euro zu haben sind, ist die Marge, mit der die Anbieter den IP- und Telefon-Traffic sowie die sonstigen Betriebs- und Vertriebskosten zahlen müssen, nicht so hoch, als dass Luft für weitere Preissenkungen wäre.